Bericht des UN-Sonderbeauftragten: Fehler beim Camisea-Projekt in Peru

29 März 2014

In London trugen Demonstranten Gasmasken und Plakate, die die tödlichen Folgen des Camisea-Projektes auf Perus unkontaktierten Völker darstellten. (April 2013) © Survival

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In seinem Abschlussbericht zur Lage in Peru hat der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für die Rechte indigener Völker, James Anaya, die Regierung gewarnt, dass sie sich darauf vorbereiten sollte, ihre Pläne zur Erweiterung des stark umstrittenen Camisea-Projektes im Gebiet unkontaktierter Völker zu ändern.

Anayas Bericht fordert Perus Ministerium für Kultur direkt auf, “dringend … ausführliche Studien” des Gasprojekt-Gebietes vorzunehmen, um zu bestimmen, ob isoliert lebende und unkontaktierte Völker von den geplanten Gaserkundungs-Arbeiten betroffen sein werden.

Anaya sagte, dass die Informationen zur Lage der unkontaktierten Völker in der Region, die als das Nahua-Nanti-Reservat für unkontaktierte Völker bekannt ist, “überaltert” und “unvollständig” sind.

Das Camisea-Projekt ist Perus bisher größtes und tödlichstes Erdgas-Projekt.

Es liegt im Herzen des Nahua-Nanti-Reservates, das gegründet wurde, nachdem in Perus südöstlichem Amazonasgebiet erste Erschließungs-Arbeiten zum Erstkontakt mit dem Nahua-Volk geführt hatten.

Bis zur Hälfte der Nahua starb in den ersten Jahren nach der Kontaktaufnahme, nachdem sie von Krankheiten angesteckt worden waren, gegen die sie keine Abwehrkräfte besaßen.

Trotz der gewaltigen Opposition indigener Gruppen und Organisationen genehmigte die peruanische Regierung im Januar 2014 Pläne zur Erweiterung des Erdgas-Projektes innerhalb des Nahua-Nanti-Reservates.

Anayas Bericht fordert eine Unterbrechung jeglicher Aktivitäten, die die Rechte indigener Völker beeinträchtigen könnten. Viele von ihnen wurden bezüglich des Projektes nicht konsultiert.

James Anayas Amtszeit als UN-Sonderbeauftragter für die Rechte indigener Völker wird Ende dieses Jahres auslaufen.

Unkontaktierte Völker Perus
Indigenes Volk

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