Drei Jahren danach: Verstärkte Verfolgung

2 Februar 2005

Diese Seite wurde 2005 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Am Vorabend des dritten Jahrestags seit der Vertreibung der Gana und Gwi Buschmänner aus ihrem Land im Zentral Kalahari Wildschutzgebiet wurden sechs Buschmännern, die Wild jagten um ihre Familien zu ernähren, hohe Geldstrafen auferlegt.  

Die sechs Buschmänner wurden zur Zahlung von je eintausend botsuanischen Pula (ca. 170 €) verurteilt, bei Nichtzahlung steht ihnen eine Gefängnisstrafe bevor.

Obwohl sie über nur sehr geringe Geldmittel verfügen, bezahlten alle die Strafe.

Sie waren im Juli 2004 verhaftet und zwei Wochen lang ohne Verhandlung in polizeilichem Gewahrsam genommen worden. Anschließend wurden sie formell der Antilopenjagd angeklagt. Sieben weitere Buschmänner erhielten auch eine Anzeige und warten noch auf ihr Gerichtsverfahren.  

Im November 2004 bestätigte der botswanische Präsident Festus Mogae anlässlich eines Besuchs von britischen Parlamentsabgeordneten, dass den Buschmänner das Jagen im Zentralkalahari Game Reserve erlaubt sei. Vormals hatte seine Regierung jegliches Sammeln und Jagen im Reservat untersagt und so den Buschmänner ihre herkömmliche Lebensgrundlage entzogen.  Die letzte Woche verhängten Geldstrafen machen offensichtlich, dass Botswana zwar die internationale Gemeinschaft Glauben machen möchte, dass es die Jagdrechte der Buschmänner respektiert, die Realität vor Ort allerdings unverändert ist. Viele Buschmänner wurden wegen Jagen auf Land im Reservat, auf dem sie seit Tausenden von Jahren leben, verhaftet und gefoltert.

Survivals Direktor Stephen Corry sagte heute:
„Diese neuesten Verhaftungen beweisen, dass die Buschmänner sowohl innerhalb als auch außerhalb des Reservats verfolgt werden. Trotz Präsident Mogaes Versprechungen ist es offensichtlich, dass die Regierung es darauf anlegt, das Jägerleben der Buschmänner unmöglich zu machen. Dies ist nicht nur unmoralisch sondern auch eine Tragödie, da die Alternativen Alkoholismus, Prostitution und HIV/AIDS sind."

Mehr Informationen erhalten Sie von Survival Deutschland; per Tel.: ++49 (0)30 29002372 oder per Email: [email protected]

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