Besuch des brasilianischen Schamanen – Den Regenwald zu kaufen wird ihn nicht retten

11 Oktober 2007

Diese Seite wurde 2007 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

LETZTE MELDUNG

9. Juli 2012

Nach der Veröffentlichung dieser Meldung hat Cool Earth uns gebeten klarzustellen, dass es im Regenwald eigentlich keine Grundstücke kauft.
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Der Besuch  eines angesehenen Yanomami Indianeroberhauptes aus Brasilianisch Amazonien in London wird die zunehmend übertriebenen Forderungen von Organisationen, die mit Projekten wie „Kauft den Regenwald“ beschäftigen, gründlich durchleuchten, nachdem er dieses Konzept als „sinnlos“ verurteilte.

* Pressekonferenz: 11:00 Uhr , Dienstag, 16. Oktober, St Ethelburga's, 78
Bishopsgate, London EC2N 4AG.
* Gelegenheit für Fotos: 15.00 Uhr, Dienstag 16. Oktober, Westminster Green
(gegenüber des Parlamentsgebäudes)
* Besuch in 10 Downing Street um einen Brief an den Premierminister Gordon Brown zu übergeben: 12:00 Uhr mittags, Mittwoch, 17. Oktober

Davi Kopenawa Yanomami, Schamane und Träger der Auszeichnung UN Global 500 kommt mit seinem Sohn nach London um einen neuen Survival – Bericht über den kritischen Gesundheitszustand der einheimischen Völker zu präsentieren. „Progress can kill“ (Entwicklung kann töten) beschreibt zum ersten Mal ausführlich wie die Trennung der Stammesvölker von ihrem Grund und Boden zu physischem und mentalen Zusammenbruch führt. Der Bericht wird am 16. Oktober im Unterhaus präsentiert werden. Davi wird danach nach Deutschland reisen um mit ranghohen Politikern zu sprechen.

Wenn Davi über die hoffnungslose Situation der Gesundheit seiner Landsmänner spricht, argumentiert er, dass die einzige Möglichkeit, den Regenwald zu retten in dem Schutz der Indianer besteht, indem man ihre Landrechte anerkennt:

”Ihr napëpë (Weißen) sprecht über so genannte „Entwicklung“ und sagt uns, wir sollen genauso werden wie ihr. Wir wissen jedoch, dass dies nur Krankheit und Tod bringt. Jetzt wollt Ihr Teile des Regenwaldes kaufen oder Biokraftstoff anbauen. Das ist sinnlos.“

„Man kann den Wald nicht kaufen, er ist unser Leben und wir haben ihn immer beschützt. Ohne den Wald existiert nur Krankheit und ohne uns ist er totes Land. Die Zeit ist für Euch gekommen, uns zuzuhören. Gebt uns unseren Grund und Boden und unsere Gesundheit zurück ehe es zu spät ist für uns und zu spät für Euch.“

Zunehmende Sorge um die globale Erwärmung führte zu einem Zuwachs an Organisationen, die Gebiete des Regenwaldes aufkaufen und oft behaupten, dass es helfen kann, den Kohlenstoffausstoß zu verringern. Eine der bekanntesten ist Cool Earth, gelegen in Mayfair (exklusiver Stadtteil Londons), gegründet von Millionär und Geschäftsmann Johan Eliasch und dem Parlamentsmitglied Frank Field. Sie drängt die Öffentlichkeit dazu, für 70 GBP „einen Morgen Land zu beschützen“ und will sie glauben machen, dass das zur „Rettung der Welt“ beitragen wird.

Neue Survival – Recherchen zeigen jedoch, dass über 162 Millionen Hektar des Regenwaldes im Amazonas schon gesichert wurden und zwar durch ihren Schutz als einheimische Gebiete. Das übertrifft das Regenwaldgebiet, das das Cool Earth Projekt umfasst um das 15 000 fache.

Recherchen brasilianischer und US – Wissenschaftler zeigen, dass der Schutz des Indianerlandes die wirkungsvollste Methode ist, die Abholzung im Regenwald im Amazonasgebiet zu stoppen. Dieses Land nimmt ein Fünftel des brasilianischen Amazoniens ein. Aber das Land vieler Stämme bleibt ungeschützt.
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Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte Laura Engel unter 030-72293108 oder per E-Mail an [email protected]

Yanomami
Indigenes Volk

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