Survival nennt die „schrecklichen Zehn“ - Verstöße gegen Rechte indigener Völker

10 Dezember 2007

Diese Seite wurde 2007 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Anlässlich des UN Menschenrechtstags (10. Dezember) hat Survival die „schrecklichen Zehn“ benannt: Die Hauptverantwortlichen für Verstöße gegen die Rechte indigener Völker im Jahr 2007.
Indonesien, Australien, Kanada, die USA, Neuseeland, Botswana, Brasilien, Peru, Paraguay und Malaysia haben sich besonders negativ hervorgetan.

Indigene Völker in West Papua leiden unter furchtbarer Gewalt durch das indonesische Militär. Es kommt zu Tötungen, willkürlichen Festnahmen, Vergewaltigungen und Folter, während ihr Land von der indonesischen Regierung und ausländischen Unternehmen ausgebeutet wird.

In Botswana vertrieb die Regierung die Buschleute im Jahr 2002 von ihrem Land im Central Kalahari Game Reserve und fährt weiter damit fort, sie an der Heimkehr zu hindern, obwohl ein historisches Gerichtsurteil 2006 entschieden hatte, dass die Vertreibungen „gegen das Gesetz und die Verfassung“ waren.

Rinderfzüchter, die das Land der Guarani Indianer in Brasilien besetzt halten, engagieren bewaffnetes Personal um die Indianer ins Visier zu nehmen. Im Rahmen der Landkonflikte wurden dieses Jahr zwei Guarani Anführer ermordet und zwei Guarani Frauen vergewaltigt. Mindestens 26 Guarani haben Selbstmord begangen.

Peru ist die Heimat von geschätzten 15 der letzten unkontaktierten Völker der Welt und sie alle sind davon bedroht, ganz ausgelöscht zu werden, weil die Regierung ihre Gebiete freigibt, so dass Öl-Unternehmen und illegale Holzfäller hineinströmen. Der peruanische Präsident hatte kürzlich erklärt, die indigenen Völker würden nicht existieren.

Die Ayoreo-Totobiegosode in Paraguay sind die letzten unkontaktierten Indianer südlich des Amazonasbeckens. Mächtige Holzunternehmen zerstören ihren Wald in rasanter Geschwindigkeit und die Regierung unternimmt nichts, um sie zu schützen.

In Malaysia wurde den indigenen Völkern Sarawaks ihr Land genommen, um Platz für Holzeinschlag, Stauanlagen und Ölpalmenplantagen zu machen. Die Regierung teilte den Penan – nomadischen Jägern und Sammlern – mit, dass sie keine Landrechte hätten, bevor sie nicht sesshaft würden und Gartenbau betrieben.

Obwohl diese Länder angeblich liberale Demokratien sind, stimmten Australien, Kanada, Neuseeland und die USA gegen die Deklaration für die Rechte indigener Völker der Vereinten Nationen, die von der Generalversammlung im September dieses Jahr angenommen wurde. 143 Länder stimmten dafür.


Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte Laura Engel unter 030-72293108 oder per E-Mail an [email protected]

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