Land unkontaktierter Indigener soll zerstört werden - Viehzüchter kämpfen um Lizenz

5 Mai 2009

Diese Seite wurde 2009 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Ein brasilianisches Viehzucht-Unternehmen versucht bei der Regierung Paraguays die Erlaubnis für die Zerstörung eines Waldgebiets zu erhalten, das die Heimat einer der letzten unkontaktierten indigenen Gruppen der Welt ist.

Das Unternehmen, Yaguarete Pora S.A., hat beim paraguayischen Umweltministerium die Lizenz beantragt, ein Gebiet zu nutzen, in dem unkontaktierte Ayoreo-Totogiegosode leben. Yaguarete ist in Besitz dieses Landes, allerdings wurde dem Unternehmen auf Druck örtlicher Organisationen die Nutzungslizenz entzogen, nachdem Satellitenbilder die Zerstörung des dortigen Waldes enthüllt hatten. Weiterhin hielt Yaguarete eine Untersuchungskommission des Umweltministeriums davon ab, das Gebiet zu betreten.

„Das Umweltministerium darf Yaguarete keine neue Lizenz erteilen“, warnt die lokale Organisation GAT, die sich für die Totobiegosode einsetzt. „Wenn doch, so könnte dies das Ende der letzten unkontaktierten Totobiegosode bedeuten.“

Yaguarete gab erst vor kurzem bekannt, einen kleinen Teil des Waldes als „Naturreservat“ aufrecht zu erhalten – ein Vorhaben, das Survival als „grüne Rhetorik der übelsten Sorte“ verurteilt hat.

Einige Angehörige der Totobiegosode stehen bereits mit der Außenwelt in Kontakt und verlangen ihren Rechtsanspruch auf das Land. Bisher wurde nur ein kleiner Teil davon geschützt, während große Waldflächen weiterhin für die Viehzucht abgeholzt werden.

Survivals Direktor, Stephen Corry, sagte heute: „Wir drängen die Regierung Paraguays, Yaguarete nicht die Erlaubnis zu erteilen das Land der Totobiegosode zu nutzen. Eine solche Erlaubnis würde einen Verstoß gegen das Völkerrecht und gegen die Erklärung der Vereinten Nationen für die Rechte indigener Völker bedeuten und das Überleben der Totobiegosode gefährden.“

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Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Raphael Göpel telefonisch unter +49 30 722 93 108 oder per E-Mail unter [email protected]


Ayoreo
Indigenes Volk

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