Buschleute in Botswana bitten Prinz William um Unterstützung

7 Juni 2010

Die Buschleute bitten Prinz William um Unterstützung. © Survival International

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Die indigenen Buschleute Botswanas im Central Kalahari Game Reserve, haben Prinz William von Großbritannien um Unterstützung gebeten. Dieser wird im Juni das Land besuchen.

Die Organisation der Buschleute, First People of the Kalahari, wandte sich in einem Brief an Prinz William: „Letzte Woche kamen Polizisten und Soldaten auf unser Land und zwangen einige unserer Brüder und Schwestern mit vorgehaltener Waffe unsere Heimat im Central Kalahari Game Reserve zu verlassen. Dies bringt schreckliche Erinnerungen an die gewaltsame Vertreibung unseres Volkes aus seiner Heimat im Jahr 2002 zurück.“

„Es sind über drei Jahre vergangen, seit wir das Gerichtsverfahren gegen die Regierung gewannen. Das Gericht entschied, dass die Regierung illegal gehandelt hatte als sie uns von unserem Land vertrieb, und das wir das Recht haben, nach Hause zurückzukehren. Aber wir fürchten, dass wir wieder vertrieben werden.“

Im Jahr 2006 entschied Botswanas Oberster Gerichtshof, dass die Regierung gegen die Verfassung verstoßen hatte als es die Buschleute vertrieb, und sprach ihnen das Recht zu, in das Reservat zurückzukehren.

Dennoch drangen letzte Woche Armeefahrzeuge mit bewaffneten Polizisten und Soldaten in das Reservat ein. Survival geht davon aus, dass die Buschleute eingeschüchtert und letztendlich von ihrem Land vertrieben werden sollen.

Am 9. Juni wird der Oberste Gerichtshof erneut eine Klage der Buschleute behandeln. Durch die Klage versuchen die Indigenen Zugang zu einem Wasserbohrloch zu erhalten, welches sie benötigen um im Reservat an Trinkwasser zu gelangen. Die Regierung hat den Buschleuten untersagt das Bohrloch zu benutzen. Als Folge müssen sie Umwege von 480km zurücklegen um an Wasser zu gelangen und leben unter, wie der UN Sonderbeauftragte für Indigene Völker es beschreibt, „schwierigen und gefährlichen Bedingungen.“

Die Buschleute wandten sich an Prinz William um Hilfe zu erbitten: „Bitte helfen Sie uns. Ihr Patenonkel [Laurens van der Post] war ein Freund von uns und daher wissen wir, dass Sie ein gütiger Mensch sind. Vor vielen Jahren arrangierte er in Schottland ein Treffen zwischen zwei Buschleuten mit seiner Exzellenz Prinz Charles von Wales – sie werden sich immer an dieses Treffen erinnern. Er machte unsere Situation auf der ganzen Welt bekannt und er wäre sehr traurig zu hören, wie wir heute behandelt werden.“

„G//ama, der Schöpfer, hat uns Buschleute erschaffen, und die Tiere für uns. Das Reservat ist unserer Ort – es ist der Ort an dem wir leben, wo wir tanzen und an dem wir mit den Geistern unserer Vorfahren sprechen. Unser Leben, sowie das unserer Kindern und Enkel ist in diesem Land verwurzelt.“

„Wir weinen und bitten Sie um Hilfe. Wir wissen, dass die Menschen Ihnen zuhören werden, wenn Sie sich für uns einsetzen.“

Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte Linda Poppe
T: +49(0)30 72 29 31 08
E: [email protected]

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