Junge von „unkontaktierten Indigenen“ angegriffen

1 November 2010

Unterkünfte eines isolierten Volkes am Curanja River, im Südosten Perus. © C Fagan/Round River Conservation Studies

Diese Seite wurde 2010 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Ein 14-jähriger Junge wurde bei einem Angriff von vermutlich unkontaktierten Indigenen in der Nähe seiner Heimat schwer verletzt. Der Junge ist Mitglied einer indigenen Siedlung im südöstlichen Amazonasgebiet in Peru.

Nilo Vargas Tereso ist Mitglied der Yine Gemeinschaft. Er wurde auf seinem Weg nach Hause von einem etwa zwei Meter-langen Pfeil getroffen. Es wird angenommen, dass der Pfeil von einem Mitglied der isolierten Mashco-Piro Gruppe stammt. Der Junge wurde in ein Krankenhaus in Puerto Maldonado eingeliefert, mehr als zwei Tage Bootsfahrt entfernt.

Die regionale Indigenenorganisation FENAMAD gibt an, dass dies der erste ihnen bekannte Fall solcher Art ist. Jaime Corisepa, der Vorsitzende der Organisation, sagte: „Wir glauben, dass die unkontaktierten Brüder (Indigene) von dem Territorial Reserve mehr Lebensraum suchen.“

Monte Salvado sitzt am Fuße des Piedras Flusses, welches einen der Eingangsrouten des Madre Dios Territorial Reserve (Reservat) für isolierte Indigene darstellt. Das Reservat wurde 2002 eröffnet, die Ölforschung wurde jedoch erst 2009 nach heftiger Lobbyarbeit indigener Gruppen untersagt.

Illegale Abholzung ist in der Region weit verbreitet, und wird als Grund für die Vertreibung und Flucht indigener Gruppen über die Grenze Brasiliens angesehen.

Die Bewohner von Monte Salvado bleiben hinter verschlossenen Türen um sich vor weiteren Angriffen der indigenen Gruppe zu schützen, und um den Kontakt zu den isolierten Indigenen zu vermeiden. Isoliert lebende Völker sind vom Kontakt mit Außenstehenden stark gefährdet, da sie kaum Immunität gegen Krankeiten von außerhalb besitzen.

„Sie sind in unseren Gärten und unseren Maniok Plantagen“ sagte der Anführer Teodoro Sebastián letzten Dienstag zu FENAMAD . „Wir dürfen keinen Kontakt mit ihnen haben. Sogar unser Werkzeug könnte für sie ansteckend sein.“

Es leben etwa 15 unkontaktierte Völker in Peru. Alle stehen vor der Auslöschung, durch Abholzung und Ölforschung auf ihrem Gebiet, welches über 70% des peruanischen Amazonasgebiet einnimmt.

FENAMAD hat eine Notfallssitzung aufgerufen und fordert von der Regierungsbehörde für indigene Angelegenheiten, INDEPA, Verantwortung für die Rechte der Monte Salvado Gemeinschaft und die der indigenen Völker zu nehmen.

Aktualisierung 1. November: Laut FENAMAD ist der Zustand des Jungen mittlerweile stabil, und die Mashco-Piro haben sich wieder in das Reservat zurückgezogen.

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