Verstärkter Anbau von Palmöl gefährdet Palawan

26 Januar 2011

Die Folgen von Nickelabbau in der Provinz Palawan © Dario Novellino

Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Die Pläne der philippinischen Regierung zum verstärkten Anbau von Palmöl bedrohen die Mitglieder des indigenen Palawan Volkes in den Tiefebenen der Palawan Insel.

In den vergangen Jahren hat der Abbau von Nickel wichtige Teile des Regenwaldes verwüstet, wodurch heilige Stätten der Palawan zerstört wurden und Flüsse und Anbaugebiete verschlickt sind. Dadurch ist die Wasserversorgung der Gemeinden in den Tiefebenen gefährdet.

Der verstärkte Anbau von Palmöl bedroht nun die Palawan in den Tiefebenen und ihr Land. Palmöl wird zur Herstellung von Biotreibstoffen benutzt und findet sich in vielen Lebensmitteln und Kosmetikprodukten.

Die Palmölplantagen erstrecken sich immer tiefer in Gebiete, die die Palawan für den Wanderfeldbau nutzen und in denen sie Pflanzen für Medizin, Essen und Hausbau sammeln. Teilweise haben die Plantagen auch Anbauflächen für Reis eingenommen.

Den Palawan gehören circa 40.000 Menschen an. Sie leben vom Wanderfeldbau, bei dem kleine Waldstücke abgeholzt werden um Nahrung anzubauen, bevor sie weiterziehen damit der Wald sich erholen kann. Sie jagen Wildschweine und sammeln und verkaufen Harz, Rattan und wilden Honig. Die Palawan in den Tiefebnen bauen zudem Kokosnüsse an und züchten Vieh.

Ihre Heimat, die bergige Palawan Insel, liegt zwischen dem Südchinesischen und dem Sulu Meer und wird von der Tourismusbehörde des Landes als „das letzte ökologische Grenzland der Philippinen“ bezeichnet. Die Inselprovinz Palawan ist Teil des UNESCO Programms „Der Menschen und die Biosphäre“ und hat dem Meeresforscher Jaques Cousteau zufolge, „die schönste Seelandschaft der Welt.“

Die indigenen Palawan haben wenig Einfluss auf die Planung der Plantagen. Weit entfernt von einer Zustimmung zu den Projekten, wurden sie nicht einmal von Agumil Philippes Inc. (dem Unternehmen das für die Plantagen verantwortlich ist) oder von den Behörden angemessen konsultiert. Von den Vereinbarungen die in ihrem Namen geschlossen wurden, haben sie keine klare Kenntnis.

„Es gibt absolut keine Transparenz im Umgang des Unternehmens mit den lokalen Gemeinden,“ sagt Artiso Mandawa, Vorsitzender der lokalen indigenen Organisation ALDWAN (Ancestral Land/Domain Watch).

Survival International unterstützt die Forderung von ALDWAN, die Expansion von Palmöl auf den Palawan Inseln zu stoppen. „Survival fordert die Regierung der Philippinen dazu auf, die freie, vorherige und informierte Zustimmung der Palawan einzuholen bevor man auf ihrem Land aktiv wird,“ sagte Stephen Corry, Direktor von Survival.

Diese Zustimmung ist nicht mehr als das, was nationales und internationales Recht vorschreiben. „Es ist gut bekannt, dass die Profite aus Palmöl an reichere Farmer und Unternehmer fließen und nicht an kleine Farmer und die indigene Bevölkerung,“ fährt Mandawa fort.

„Wir freuen uns auf nachhaltigere Investitionen um die landwirtschaftliche Produktivität ausgegrenzter Farmer zu erhöhen. In der Zwischenzeit sollte zügig ein Moratorium für die Expansion von Palmöl verhängt werden.“

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Indigenes Volk

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