Malaria könnte unkontaktierte Indigene erreichen

9 April 2011

Das Volk der Pirahã wird von den Dämmen am Madeira Fluss betroffen sein. © Clive Dennis/Survival

Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Das Leben unkontaktierter Indianer, die in der Nähe der Madeira-Staudämme im brasilianischen Amazonasgebiet leben, wird von einem Malariaausbruch in dem Gebiet bedroht.

Seit Baubeginn des Staudamm-Komplexes, haben sich die Fälle von Malaria in dem Gebiet verdreifacht. Dies zeigen neue Zahlen, die nun von einer lokalen Verwaltung veröffentlicht wurden.

Malaria kann für unkontaktierte Völker fatale Folgen haben. In der Vergangenheit sind immer wieder viele unkontaktierte Indigene daran gestorben.

Ende der 80er Jahre führte in Brasilien ein Ausbruch von Malaria innerhalb von nur sieben Jahren zum Tod von 20 Prozent der Yanomami-Indianer.

In dem Gebiet der Madeira-Staudämme gibt es mindestens vier Gruppen von unkontaktierten Indigenen, zwei von Ihnen sind als Mujica Nava und Jacareuba/ Katawixi bekannt.

Eine Expedition der brasilianischen Behörde für Indigene Angelegenheiten (FUNAI) und der Nichtregierungsorganisation Kanindé belegt, dass sich einige der unkontaktierten Gruppen nur 10 bis 30km vom Jirau-Staudamm entfernt befinden.

Der Malariaausbruch bedroht auch das Leben vieler kontaktierter indigener Gruppen in dem Gebiet.

Die Staudämme, die sich momentan im Bau befinden, werden auch große Teile des Regenwaldes in dem Gebiet zerstören, von dem wiederum viele indigene Völker leben.

Almir Surui vom Volk der Surui fordert einen Baustopp. Bei einem Besuch in Europa im vergangen Monat, bei dem Surui gegen die Dämme protestierte, sagte er: „Die Staudämme riskieren des Leben unkontaktierter Indianer … Ich frage mich, was die brasilianische Regierung darüber denkt; wie kann sie Projekte vorantreiben, die ein ganzes Volk auslöschen könnten?“

Ende letzten Monats kam der Bau der Madeira-Dämme zum Erliegen,, nachdem Arbeiter auf der Baustelle protestiert hatten.

Der Bau des Jirau-Staudamms wird von einem Konsortium unter Führung der französischen Firma GDF Suez geleitet, dem auch das deutsche Unternehmen Voith Hydro angehört.

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