Yanomami feiern Erfolg nach Protesten um Gesundheitsbeauftragten

21 Juni 2011

Yanomami-Frau. Die Yanomami feiern die Ernennung eines Gesundheitsbeauftragten für ihre Gemeinden. © Fiona Watson/Survival

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Nach wochenlangen Protesten feiern die indigenen Yanomami und Yekuana im brasilianischen Amazonasgebiet die Ernennung einer neuen Gesundheits-beauftragten für ihre Gemeinden.

Die Indigenen hatten auf die Nominierung eines anderen Beauftragten mit Empörung reagiert, da dieser kaum Erfahrung in der Arbeit mit indigenen Völkern hatte. Weiters bestand mit dem Kandidaten kein Vertrauensverhältnis und die Indigenen befürchteten, er sei aus politischen Gründen nominiert worden.

Jetzt sind sie erleichtert, dass ihre bevorzugte Kandidatin ernannt wurde. Diese arbeitet schon viele Jahre eng mit ihnen zusammen.

Davi Kopenawa, Schamane und Sprecher der Yanomami, sagte: „Die Yanomami und Yekuana werden keine weiteren politischen Eingriffe in Aktivitäten auf ihrem Gebiet akzeptieren, ohne dass sie vorher konsultiert und angehört wurden. Die Behörden müssen die indigenen Völker Brasiliens respektieren.“

Ein anderer Sprecher der Yanomami fügte hinzu: „Im Moment sind wir Yanomami sehr zufrieden mit unserem Kampf um unsere Rechte.“

Anfang des Monats beschlagnahmten die Yanomami ein Flugzeug, im Zuge ihrer Proteste gegen die Korruption im Gesundheitssystem. Das Flugzeug wurde von Gesundheitsarbeitern auf dem Gebiet der Yanomami genutzt.

Weiters wandten sich die Yanomami mit Protestbriefen an die brasilianischen Behörden und die Vereinten Nationen, in welchen sie ein Eingreifen in diese ernste Angelegenheit forderten. Auch Survival schrieb Briefe an die Regierung und die UN, und forderte den brasilianischen Gesundheitsminister Alexandre Padilha dazu auf, auf die Indigenen zu hören.

Die Gesundheit der Yanomami und Yekuana leidet unter tausenden illegalen Goldgräbern auf ihrem Land, da diese ihre Flüsse verschmutzen und Krankheiten übertragen.

Die Yanomami haben von neuen Anzeichen unkontaktierter Yanomami in ihrem Gebiet berichtet. Die unkontaktierten Gruppen sind in ihrem Überleben besonders gefährdet, da sie kaum Abwehrkräfte gegen Krankheiten von außerhalb besitzen. Ein Krankheitsausbruch könnte für sie tödlich enden.

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