Sonia Gandhi setzt sich für bedrohtes Andamanenvolk ein

27 Juni 2011

Jarawa-Frau nach der Essenssuche auf dem
Weg zurück in das Reservat. © Survival

Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Sonia Gandhi, Präsidentin der derzeit regierenden Indischen Kongresspartei, hat sich dafür stark gemacht, dass das Volk der Jarawa nicht gegen seinen Willen in die Mainstream-Gesellschaft integriert wird.

Gandhi, die laut Forbes Magazine zu den einflussreichsten Personen der Welt zählt, ist Vorsitzende von Indiens National Advisory Council (NAC), welches die indische Regierung zu sozialen Themen berät. Bei einem Treffen des NAC hat Gandhi für die Angelegenheiten der Jarawa gesprochen, deren Probleme sie bereits seit Jahren verfolgt.

Mädchen der Jarawa in Kleidung, die ihnen Siedler geschenkt haben. Das Eindringen in ihr Land erhöht das Risiko von Krankheiten, gegen die die Jarawa keine Abwehkräfte haben. © Survival

Die Zeitung The Hindu berichtete, dass das NAC dem Ministerium für Indigene Angelegenheiten riet, die Jarawa zu konsultieren, bevor Entscheidungen über ihre Zukunft getroffen und Maßnahmen formuliert werden.

Das Treffen von Indiens einflussreichster Expertenkommission fiel zusammen mit einem Boykottaufruf von Survival International, mit dem die Menschenrechtsorganisation Touristen bat, die illegale Straße durch das Reservat der Jarawa auf den indischen Andamenen Inseln zu boykottieren. Touristen behandeln die Jarawa wie Tiere in einem Safaripark.

Stephen Corry, Direktor von Survival, erklärte heute: „Es freut mich, dass Mitglieder des NAC verstehen wie wichtig es für die Jarawa ist, ihr Leben und ihre Zukunft selbst zu bestimmen. Frühere Versuche indigene Menschen in den Mainstream einzugliedern, haben immer fatale Folgen gehabt. Daher ist es so wichtig, dass die Jarawa die Kontrolle über ihr Land zurückgewinnen. Die Schließung der Straße, die durch ihr Gebiet führt, ist deswegen unabdingbar.“

Jarawa
Indigenes Volk

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