Ecuador: Blutiger Konflikt zwischen Indigenen im Nationalpark Yasuní

17 April 2013

In Ecuador steht das Land der Waorani unter gewaltigem Druck von Ölunternehmen und Holzfällern. © John Wright

Diese Seite wurde 2013 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Im vergangenen Monaten gab es Berichte von zwei gewaltsamen Zwischenfällen in Ecuadors Nationalpark Yasuní, in die Angehörige des Volkes der Waorani verwickelt waren. Die Morde haben die Behauptungen wieder aufleben lassen, wonach Druck von außen für die gestiegene Gewalt in der Region verantwortlich sei.

Am 5. März wurden die beiden Waorani Ompore Omeway und seine Frau Buganei Cayga mutmaßlich von Angehörigen der Taromenane – eine Gruppe unkontaktierter Waorani – umgebracht.

Weniger als einen Monat darauf kamen unbestätigte Berichte von Vergeltungsmaßnahmen gegen die unkontaktierten Indigenen auf. Diesen soll eine unbekannte Zahl an Menschen zum Opfer gefallen sein. Anführer der Waorani befinden sich in Gesprächen mit Vertretern der ecuadorianischen Regierung, um den Vorfall aufzuklären.

Der Nationalpark Yasuní liegt in Ecuadors Amazonasgebiet und ist für seine ausgeprägte Biodiversität bekannt. In dem Nationalpark und dem sich anschließenden Waorani-Schutzgebiet leben rund 3.000 Waorani. Diese wurden erst in den 1950er Jahren von US-Missionaren des “Summer Institute of Linguistics“ kontaktiert. Es gibt zwei weitere eng mit den Waorani verwandte unkontaktierte Gruppen: die Tagaeri und die Taromenane.

Auf den Nationalpark Yasuní wie auf das Waorani-Schutzgebiet haben Öl- und Gasunternehmen sowie illegal agierende Holzfäller seit langem ein Auge geworfen. Ölunternehmen haben bereits mehrere Straßen gebaut, die ins Gebiet der Waorani hineinführen.

Waorani-Anführer Cawetipe Yeti erklärte gegenüber der lokalen Presse: “Das hier ist kein Touristen-Gebiet, hier herrscht Alarmstufe Rot. Wir fordern Ecuadors Behörden auf, unseren (unkontaktierten) Taromenane-Brüdern unverzüglich logistische Unterstützung zukommen zu lassen, um sie zu schützen.“

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