Brasilien: Journalist für Rassismus gegen 'ignorante Indianer' verurteilt

30 Mai 2013

Ein Journalist beschrieb Brasiliens indigene Bevölkerung als ‘ignorant’ und ‘dreckig’. © Fiona Watson/Survival

Diese Seite wurde 2013 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Ein Journalist in Brasilien wurde der Diskriminierung gegen indigene Völker für schuldig befunden, weil er sie als “ignorant” und “dreckig” beschrieb.

In einem Artikel der Nachrichtenseite Jornal NH schrieb der Journalist Ivar Paulo Hartmann: “Die Stämme, die es heute noch in Brasilien gibt, bestehen aus halb-zivilisierten, dreckigen, ignoranten und herumstreunenden Individuen, die von der Freigebigkeit der Weißen leben.”

Hartmann muss jetzt zwei Jahre gemeinnützige Arbeit leisten und eine Strafe an die Kaingang-Indianer aus dem Süden Brasiliens zahlen.

Richter Salise Monteiro Sanchotene erklärte: “Meinungsfreiheit darf nicht genutzt werden, um zu Rassismus und Gewalt anzustacheln, die das Prinzip der Gleichheit aller Menschen vor dem Recht verletzen würden.”

Rassistische Beschreibungen indigener Völker in den Medien bekräftigen die falsche und koloniale Idee, dass indigene Völker sich nicht entwickeln würden. Dieses Vorurteil ist gefährlich, weil es oft eingesetzt wird, um die Verfolgung indigener Völker, aufgezwungene “Entwicklung” und den Raub ihres Landes im Namen des Fortschritts zu rechtfertigen.

Survival setzt sich für ein Ende rassistischer Beschreibungen indigener Völker in den Medien ein.

Zuletzt rügte die australische Rundfunkbehörde ACMA nach einer Beschwerde von Survival einen Bericht des Senders “Channel 7” über Brasiliens Suruwaha als rassistisch. Der Bericht beschrieb das indigene Volk als Kindesmörder, Relikte aus der “Steinzeit” und als einige der “schlimmsten Menschenrechtsverletzer der Welt”.

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