Entrüstung über unrechtmäßige Baugenehmigung für Belo Monte Damm

2 Februar 2011

Indianer bei Protesten gegen den Belo Monte Staudamm. © Verena Glass/Survival

Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Brasiliens Umweltbehörde IBAMA hat eine „partielle“ Baugenehmigung für den Belo Monte Staudamm am Xingu Fluss im Amazonas erteilt.

Die Genehmigung erstreckt sich auf erste Baumaßnahmen, inklusive einer Starterlaubnis zur Rodung großer Waldstücke. Die Genehmigung wurde trotz Verletzungen von Menschenrechten und Umweltstandards und starker Proteste der lokalen Bevölkerung erteilt.

Staatsanwalt Felício Pontes Jr. sagte: „Infolge solcher Entscheidungen, können wir IBAMA den größten Umweltzerstörer des Amazonas nennen.“

Das Büro des brasilianischen Staatsanwaltes hat dazu aufgerufen die Lizenz unverzüglich zu suspendieren, die unrechtmäßig erteilt wurde, da die Mehrheit von IBAMAs Bedingungen für eine solche Erlaubnis nicht erfüllt sind.

Sollte Belo Monte wie vorgesehen gebaut werden, wäre er der drittgrößte Staudamm weltweit. Belo Monte würde große Waldstücke verwüsten und die Fischbestände beinträchtigen, von denen tausenden indigene Menschen in dem Gebiet leben.

Die betroffene indigene Bevölkerung hat bisher kein Einverständnis in den Bau des Staudamms gegeben. Die Indianer haben große Proteste gegen den Damm organisiert und davor gewarnt, dass der Xingu zu einem „Fluss des Blutes“ werden könnte, sollte der Bau beginnen.

Besonders bedroht sind isoliert lebende Indigene die in der Nähe der Großbaustelle leben. Tausende von Zuwanderern, die im Zuge des Dambaus in dem Gebiet erwartet werden, könnten für sie den tödlichen Kontakt mit eingeschleppten Krankheiten bringen.

Survival International fordert von den brasilianischen Behörden den Bau des Staudamms zu verhindern, bis garantiert werden kann, dass das Land und Überleben der unkontaktierten Indianer nicht in Gefahr ist.

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Organisationen International Rivers und Friend of the Earth – Brazilan Amazonia warnt vor den großen sozialen, ökologischen, rechtlichen und finanziellen Risiken des Vorhabens. “Laden Sie hier den Bericht herunter (in Portugisich, 8MB, PDF) >>”:https://assets.survivalinternational.org/documents/550/ir-report-bm-mega-projeto-mega-riscos.pdf

Im vergangen Monat trat IBAMAs Präsident Abelardo Bayma zurück. Vermutungen zufolge reagierte er damit auf starken Druck des Ministeriums für Bergbau und Energie und Brasiliens neuer Präsidentin Dilma Rousseff, die auf eine Lizenz zum Bau von Belo Monte drängten.

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