Die Ashaninka blicken mit Angst auf den geplanten Pakitzapango-Staudamm, der ihre wunderschöne Heimat überfluten könnte.

Das Dorf Simpatia in Brasilien. Zwei Ashaninka-Kinder lassen den Blick über das grüne Blätterdach ihres Zuhauses in den Bergen des Bundesstaates Acre schweifen, während der Nebel aus dem Regenwald aufsteigt.

Die Ashaninka sind eines der größten indigenen Völker Südamerikas. Ihre angestammte Heimat erstreckt sich vom Oberlauf des Juruá-Flusses in Brasilien bis zu den Anden in Peru.

Doch seit mehr als einem Jahrhundert drängen Siedler, Kautschukzapfer, Holzfäller, Ölunternehmen und maoistische Guerilla auf ihr Land. "Die Geschichte der Unterdrückung und des Landraubs begleitet das Leben aller indigenen Völker weltweit", sagt Stephen Corry, Direktor von Survival International.

Das Dorf Simpatia in Brasilien. Zwei Ashaninka-Kinder lassen den Blick über das grüne Blätterdach ihres Zuhauses in den Bergen des Bundesstaates Acre schweifen, während der Nebel aus dem Regenwald aufsteigt.

Die Ashaninka sind eines der größten indigenen Völker Südamerikas. Ihre angestammte Heimat erstreckt sich vom Oberlauf des Juruá-Flusses in Brasilien bis zu den Anden in Peru.

Doch seit mehr als einem Jahrhundert drängen Siedler, Kautschukzapfer, Holzfäller, Ölunternehmen und maoistische Guerilla auf ihr Land. “Die Geschichte der Unterdrückung und des Landraubs begleitet das Leben aller indigenen Völker weltweit”, sagt Stephen Corry, Direktor von Survival International.

© Mike Goldwater/Survival

Einige Ashaninka sind mit einem Boot unterwegs, um im brasilianischen Bundesstaat Acre Nachbarn zu besuchen. 

Wissenschaftler glauben, dass die traditionell halb-nomadischen Ashaninka schon vor Tausenden von Jahren in der peruanischen Selva Central lebten, wo sich die Anden langsam in den Amazonas-Regenwald senken. 

Im späten 19. Jahrhundert flohen einige von ihnen über die Grenze in den brasilianischen Bundesstaat Acre, nachdem Peru große Teile des Regenwaldes ausländischen Kaffee- und Kautschukunternehmern überlassen hatte. Tausende Ashaninka wurden damals aus ihrem Zuhause vertrieben. 

„Die Vulkanisierung von Latex und der Kautschuk-Boom, der durch diesen Teil Amazoniens schwappte, kosteten dort wohl 90% der indigenen Bevölkerung das Leben. Sie wurden ausgelöscht durch eine schreckliche Welle der Versklavung, Krankheit und Gewalt“, sagt Corry.

Heute leben in Brasilien etwa 1.000 Ashaninka entlang der Flüsse Amônia, Breu und Envira. Der Großteil lebt weiterhin in Peru. Insgesamt gibt es Schätzungen zufolge etwa 70.000 Ashaninka.

Einige Ashaninka sind mit einem Boot unterwegs, um im brasilianischen Bundesstaat Acre Nachbarn zu besuchen.

Wissenschaftler glauben, dass die traditionell halb-nomadischen Ashaninka schon vor Tausenden von Jahren in der peruanischen Selva Central lebten, wo sich die Anden langsam in den Amazonas-Regenwald senken.

Im späten 19. Jahrhundert flohen einige von ihnen über die Grenze in den brasilianischen Bundesstaat Acre, nachdem Peru große Teile des Regenwaldes ausländischen Kaffee- und Kautschukunternehmern überlassen hatte. Tausende Ashaninka wurden damals aus ihrem Zuhause vertrieben.

„Die Vulkanisierung von Latex und der Kautschuk-Boom, der durch diesen Teil Amazoniens schwappte, kosteten dort wohl 90% der indigenen Bevölkerung das Leben. Sie wurden ausgelöscht durch eine schreckliche Welle der Versklavung, Krankheit und Gewalt“, sagt Corry.

Heute leben in Brasilien etwa 1.000 Ashaninka entlang der Flüsse Amônia, Breu und Envira. Der Großteil lebt weiterhin in Peru. Insgesamt gibt es Schätzungen zufolge etwa 70.000 Ashaninka.

© Mike Goldwater/Survival

Ene-Tal, Peru.

Die Ashaninka in Brasilien entgingen den Schrecken, die die peruanischen Ashaninka in den 1980er und 1990er Jahren erleben mussten. Damals wurden Tausende von ihnen in den Konflikt zwischen dem Maoisten Shining Path (Sendero Luminoso) und den Anti-Aufstandskämpfern gezogen.

Dieser Kriegszustand hatte für die Ashaninka in Peru dramatische Folgen: Ihre Anführer wurden ermordet, es gab Folter, Zwangs-Indoktrination von Kindern und Erschießungen. 

Schätzungen zufolge wurden erneut Tausende Ashaninka vertrieben, viele getötet oder in ihren Gemeinden von den Sendero Luminoso gefangen genommen. Dutzende Ashaninka-Gemeinden verschwanden vollständig. 

„Unsere Geschichte ist geprägt von ständigem Missbrauch: Während des Kautschuk-Booms wurden wir versklavt, während des Bürgerkrieges, der in den 1980er Jahren unser Gebiet überzog, Ziel schlimmer Gräueltaten“, erklärten die Ashaninka 2009.

Ene-Tal, Peru.

Die Ashaninka in Brasilien entgingen den Schrecken, die die peruanischen Ashaninka in den 1980er und 1990er Jahren erleben mussten. Damals wurden Tausende von ihnen in den Konflikt zwischen dem Maoisten Shining Path (Sendero Luminoso) und den Anti-Aufstandskämpfern gezogen.

Dieser Kriegszustand hatte für die Ashaninka in Peru dramatische Folgen: Ihre Anführer wurden ermordet, es gab Folter, Zwangs-Indoktrination von Kindern und Erschießungen.

Schätzungen zufolge wurden erneut Tausende Ashaninka vertrieben, viele getötet oder in ihren Gemeinden von den Sendero Luminoso gefangen genommen. Dutzende Ashaninka-Gemeinden verschwanden vollständig.

„Unsere Geschichte ist geprägt von ständigem Missbrauch: Während des Kautschuk-Booms wurden wir versklavt, während des Bürgerkrieges, der in den 1980er Jahren unser Gebiet überzog, Ziel schlimmer Gräueltaten“, erklärten die Ashaninka 2009.

© Angela Cumberbirch

Auf der Jagd im Regenwald von Acre, Brasilien. 

Die geographisch getrennten Ashaninka-Gemeinden vereint eine gemeinsame Lebensweise, ihre Sprache und ihr Glaube. 

Ihr Leben ist, ähnlich dem vieler anderer indigener Völker in Amazonien, tief mit ihrer Heimat im Regenwald verknüpft. Ashaninka-Männer verbringen große Teile ihrer Zeit im Wald auf der Jagd nach Tapir, Wildschweinen und Affen. Die Tiere ergänzen ihre Ernährung aus Jamwurzeln, Süßkartoffeln, Paprika, Kürbis, Bananen und Ananas, die die Frauen in brandgerodeten Gärten anbauen. 

Nach einiger Zeit ziehen die Ashaninka regelmäßig weiter, damit sich der Regenwald erholen kann. 

„Diese Art der Landwirtschaft ist gut für den Regenwald, denn das ist die Art wie der Regenwald ist“, erklärt ein Ashaninka. „Wir leben im Wald und wir respektieren ihn.“

Auf der Jagd im Regenwald von Acre, Brasilien.

Die geographisch getrennten Ashaninka-Gemeinden vereint eine gemeinsame Lebensweise, ihre Sprache und ihr Glaube.

Ihr Leben ist, ähnlich dem vieler anderer indigener Völker in Amazonien, tief mit ihrer Heimat im Regenwald verknüpft. Ashaninka-Männer verbringen große Teile ihrer Zeit im Wald auf der Jagd nach Tapir, Wildschweinen und Affen. Die Tiere ergänzen ihre Ernährung aus Jamwurzeln, Süßkartoffeln, Paprika, Kürbis, Bananen und Ananas, die die Frauen in brandgerodeten Gärten anbauen.

Nach einiger Zeit ziehen die Ashaninka regelmäßig weiter, damit sich der Regenwald erholen kann.

„Diese Art der Landwirtschaft ist gut für den Regenwald, denn das ist die Art wie der Regenwald ist“, erklärt ein Ashaninka. „Wir leben im Wald und wir respektieren ihn.“

© Mike Goldwater/Survival

Ein Ashaninka beobachtet seine Beute im Blätterdach, Acre, Brasilien.

Bienenstöcke in den hohen Zweigen der riesigen Bäume liefern den Ashaninka Honig, doch auch Ameisen, Wildfrüchte und die Mabe-Wurzel werden von den Ashaninka gegessen.

Ein Ashaninka beobachtet seine Beute im Blätterdach, Acre, Brasilien.

Bienenstöcke in den hohen Zweigen der riesigen Bäume liefern den Ashaninka Honig, doch auch Ameisen, Wildfrüchte und die Mabe-Wurzel werden von den Ashaninka gegessen.

© Mike Goldwater/Survival

Ein Ashaninka-Junge in Acre übt seine Schussfertigkeit mit einem abgestumpften Pfeil. 
 
Ashaninka-Kinder lernen die Fähigkeiten, um sich selbst zu versorgen, darunter jagen und fischen, schon von klein auf. 

In Acre hat aber die illegale Rodung von Mahagoni- und Zedernhölzern in den 1980er Jahren das Zuhause der brasilianischen Ashaninka angegriffen. Sie selbst erinnern sich an diese Jahre als die „Zeit der Abholzung“, als sie Armut und Not erlebten, die sie vor dem Kontakt mit den Holzfällern nicht gekannt hatten. Viele Ashaninka starben durch den Kontakt mit eingeschleppten Krankheiten, gegen die sie keine Abwehrkräfte entwickelt hatten – eine Erfahrung, die auch viele zurückgezogen lebende Völker machen. Nach dem ersten Kontakt stirbt mitunter die Hälfte eines ganzen indigenen Volkes an Krankheiten. 

Je tiefer die Holzfäller in das Land der Ashaninka eindringen, desto mehr wächst die Gefahr, dass die Kinder nicht länger die Fähigkeiten erlernen, die seit Generationen weitergegeben wurden. Somit könnte das Wissen ihrer Vorfahren verloren gehen.

Ein Ashaninka-Junge in Acre übt seine Schussfertigkeit mit einem abgestumpften Pfeil.

Ashaninka-Kinder lernen die Fähigkeiten, um sich selbst zu versorgen, darunter jagen und fischen, schon von klein auf.

In Acre hat aber die illegale Rodung von Mahagoni- und Zedernhölzern in den 1980er Jahren das Zuhause der brasilianischen Ashaninka angegriffen. Sie selbst erinnern sich an diese Jahre als die „Zeit der Abholzung“, als sie Armut und Not erlebten, die sie vor dem Kontakt mit den Holzfällern nicht gekannt hatten. Viele Ashaninka starben durch den Kontakt mit eingeschleppten Krankheiten, gegen die sie keine Abwehrkräfte entwickelt hatten – eine Erfahrung, die auch viele zurückgezogen lebende Völker machen. Nach dem ersten Kontakt stirbt mitunter die Hälfte eines ganzen indigenen Volkes an Krankheiten.

Je tiefer die Holzfäller in das Land der Ashaninka eindringen, desto mehr wächst die Gefahr, dass die Kinder nicht länger die Fähigkeiten erlernen, die seit Generationen weitergegeben wurden. Somit könnte das Wissen ihrer Vorfahren verloren gehen.

© Mike Goldwater/Survival

Eine junge Ashaninka-Mutter in einer traditionellen Kushma-Robe spielt mit ihrer kleinen Tochter, Acre, Brasilien. 

Ashaninka-Kinder bekommen einen vorübergehenden Namen, wenn sie beginnen zu laufen und einen offiziellen, wenn sie sieben Jahre alt sind. 

Die Ashaninka glauben, dass Kinder die Eigenschaften von Tieren annehmen können, die ihre Mutter während der Schwangerschaft gegessen hat. Schwangere Frauen vermeiden es deshalb Schildkrötenfleisch zu essen, damit ihre Kinder nicht langsam werden. 

In ihrer Jugendzeit lernen Ashaninka-Mädchen, wie man die traditionelle Robe, eine Kushma, fertigt, indem man wilde Baumwolle spinnt, färbt und webt.

„Wie viele indigene Völker haben die Ashaninka in einer komplexen Gesellschaft gelebt, und tun es noch heute, in der die Solidarität mit der Gruppe eine herausragende Stellung einnimmt“, sagt Stephen Corry.

Eine junge Ashaninka-Mutter in einer traditionellen Kushma-Robe spielt mit ihrer kleinen Tochter, Acre, Brasilien.

Ashaninka-Kinder bekommen einen vorübergehenden Namen, wenn sie beginnen zu laufen und einen offiziellen, wenn sie sieben Jahre alt sind.

Die Ashaninka glauben, dass Kinder die Eigenschaften von Tieren annehmen können, die ihre Mutter während der Schwangerschaft gegessen hat. Schwangere Frauen vermeiden es deshalb Schildkrötenfleisch zu essen, damit ihre Kinder nicht langsam werden.

In ihrer Jugendzeit lernen Ashaninka-Mädchen, wie man die traditionelle Robe, eine Kushma, fertigt, indem man wilde Baumwolle spinnt, färbt und webt.

„Wie viele indigene Völker haben die Ashaninka in einer komplexen Gesellschaft gelebt, und tun es noch heute, in der die Solidarität mit der Gruppe eine herausragende Stellung einnimmt“, sagt Stephen Corry.

© Mike Goldwater/Survival

Ashaninka-Junge, Acre, Brasilien.

Die Gesichtsbemalung der Ashaninka wechselt täglich, wobei die Designs ihre Stimmungen wiedergeben sollen.

Die Farbe wird aus den rötlichen Samen des Achiote-Strauches gewonnen, die, wenn man sie zerdrückt, einen Farbstoff produzieren, der auch als Urucum oder Annatto bekannt ist. Indianer in Südamerika nutzen Urucum seit Jahrhunderten. In den letzten Jahren ist es zudem wohl zu einer der wichtigsten natürlichen Lebensmittelfarben der Welt geworden.

„Annatto ist eines der vielen Geschenke, die indigene Völker der Menschheit gemacht haben und es ist ein Beweis ihres unglaublich reichen Wissens über ihre Ökosysteme“, sagt Stephen Corry.

Ashaninka-Junge, Acre, Brasilien.

Die Gesichtsbemalung der Ashaninka wechselt täglich, wobei die Designs ihre Stimmungen wiedergeben sollen.

Die Farbe wird aus den rötlichen Samen des Achiote-Strauches gewonnen, die, wenn man sie zerdrückt, einen Farbstoff produzieren, der auch als Urucum oder Annatto bekannt ist. Indianer in Südamerika nutzen Urucum seit Jahrhunderten. In den letzten Jahren ist es zudem wohl zu einer der wichtigsten natürlichen Lebensmittelfarben der Welt geworden.

„Annatto ist eines der vielen Geschenke, die indigene Völker der Menschheit gemacht haben und es ist ein Beweis ihres unglaublich reichen Wissens über ihre Ökosysteme“, sagt Stephen Corry.

© Mike Goldwater/Survival

Brasilianische Ashaninka-Kinder spielen Fußball, Acre, Brasilien. 

Der Ball der Kinder wurde aus Kautschuk (Gummi) gefertigt, den die Ashaninka aus Bäumen gewinnen. Die Torpfosten bestehen aus Baumstämmen, die mit Schilfgras zusammengehalten werden.

Während des Kautschuk-Booms, der im späten 19. Jahrhundert die Region heimsuchte, wurden die Ashaninka in Peru von europäischen Unternehmen zur Sklavenarbeit gezwungen.

Die Suche nach Kautschuk hat die Geschichte der Region einschneidend verändert und hatte dramatische Konsequenzen für die indigene Bevölkerung. Man schätzt, dass damals bis zu 80% der Ashaninka durch Krankheiten, Erschöpfung und Gräueltaten zu Tode kamen. 

„Als der Westen seine Liebesbeziehung mit motorisierten Fahrzeugen begann, wurden die Liebesbriefe mit dem Blut der Indianer geschrieben“, sagt Stephen Corry.

Brasilianische Ashaninka-Kinder spielen Fußball, Acre, Brasilien.

Der Ball der Kinder wurde aus Kautschuk (Gummi) gefertigt, den die Ashaninka aus Bäumen gewinnen. Die Torpfosten bestehen aus Baumstämmen, die mit Schilfgras zusammengehalten werden.

Während des Kautschuk-Booms, der im späten 19. Jahrhundert die Region heimsuchte, wurden die Ashaninka in Peru von europäischen Unternehmen zur Sklavenarbeit gezwungen.

Die Suche nach Kautschuk hat die Geschichte der Region einschneidend verändert und hatte dramatische Konsequenzen für die indigene Bevölkerung. Man schätzt, dass damals bis zu 80% der Ashaninka durch Krankheiten, Erschöpfung und Gräueltaten zu Tode kamen.

„Als der Westen seine Liebesbeziehung mit motorisierten Fahrzeugen begann, wurden die Liebesbriefe mit dem Blut der Indianer geschrieben“, sagt Stephen Corry.

© Mike Goldwater/Survival

Allein überquert eine Ashaninka in einem ausgehölten Boot den Fluss, Acre, Basilien. 

2011 schlossen sich 15 Ashaninka-Gemeinden aus Peru und Brasilien zusammen, um die illegalen Machenschaften der Holzfäller auf der brasilianischen Seite der Grenze zu untersuchen. 

Ihre fünftägige Expedition förderte zahlreiche Belege für die weitreichenden Aktivtäten der Holzfäller in dem Gebiet zu Tage. Darunter auch Bäume, die in dem rechtlich geschützten Ashaninka-Territorium für die Abholzung markiert waren. Die Ausbreitung illegaler Abholzung in Brasilien bedroht auch mehrere Gruppen unkontaktierter Indianer, die in der Nähe leben. 

Die Ergebnisse der Expedition wurden in einem GPS-System festgehalten und den brasilianischen Behörden vorgelegt. Das Team fordert ein effizienteres Überwachungssystem, dass mit der vollen Beteiligung der lokalen indigenen Bevölkerung umgesetzt werden soll.

Allein überquert eine Ashaninka in einem ausgehölten Boot den Fluss, Acre, Basilien.

2011 schlossen sich 15 Ashaninka-Gemeinden aus Peru und Brasilien zusammen, um die illegalen Machenschaften der Holzfäller auf der brasilianischen Seite der Grenze zu untersuchen.

Ihre fünftägige Expedition förderte zahlreiche Belege für die weitreichenden Aktivtäten der Holzfäller in dem Gebiet zu Tage. Darunter auch Bäume, die in dem rechtlich geschützten Ashaninka-Territorium für die Abholzung markiert waren. Die Ausbreitung illegaler Abholzung in Brasilien bedroht auch mehrere Gruppen unkontaktierter Indianer, die in der Nähe leben.

Die Ergebnisse der Expedition wurden in einem GPS-System festgehalten und den brasilianischen Behörden vorgelegt. Das Team fordert ein effizienteres Überwachungssystem, dass mit der vollen Beteiligung der lokalen indigenen Bevölkerung umgesetzt werden soll.

© Mike Goldwater/Survival

Das Tal des Ene-Flusses, Peru.

2003 erhielten die Ashaninka im Tal des Ene-Flusses in Peru Rechte an ihrem angestammten Land in Form des Nationalparks Otishi. Dabei handelt es sich um ein _Reserva Comunal_, eine Art des Schutzgebietes, dass neben der Umwelt vor allem der lokalen Bevölkerung helfen soll. 

Doch im Juni 2010 unterzeichneten Brasilien und Peru ein Energieabkommen, das es brasilianischen Unternehmen erlaubt, eine Reihe von großen Staudämmen in der brasilianischen, peruanischen und bolivianischen Amazonasregion zu bauen. 

Der 2.000-Megawatt Pakitzapango-Staudamm im Herzen des Ene-Tals könnte dabei für bis zu 10.000 Ashaninka die Umsiedlung bedeuten. Tausende Hektar Wald müssten niedergebrannt werden, die Ashaninka-Dörfer flussaufwärts würden überflutet und das Gebiet für Abholzung, Viehzucht, Bergbau und Plantagen geöffnet werden.  

„Wir haben mit unserem Blut und unserem Leben zum Frieden in diesem Land beigetragen und dennoch konfrontiert die Regierung uns mit immer neuen Bedrohungen: mit den Konzessionen für Ölunternehmen auf unseren Gebieten und mit dem Bau des Pakitzapango-Staudamms“, sagen die Ashaninka.

Doch durch rechtliche Schritte konnte ein Stopp des Pakitzapango-Staudamms erwirkt werden. Die Ashaninka-Anführerin "Ruth Buendía":https://www.survivalinternational.de/nachrichten/10315 erhielt für ihren Einsatz 2014 sogar den angesehenen Goldman Environmental Prize.

Das Tal des Ene-Flusses, Peru.

2003 erhielten die Ashaninka im Tal des Ene-Flusses in Peru Rechte an ihrem angestammten Land in Form des Nationalparks Otishi. Dabei handelt es sich um ein Reserva Comunal, eine Art des Schutzgebietes, dass neben der Umwelt vor allem der lokalen Bevölkerung helfen soll.

Doch im Juni 2010 unterzeichneten Brasilien und Peru ein Energieabkommen, das es brasilianischen Unternehmen erlaubt, eine Reihe von großen Staudämmen in der brasilianischen, peruanischen und bolivianischen Amazonasregion zu bauen.

Der 2.000-Megawatt Pakitzapango-Staudamm im Herzen des Ene-Tals könnte dabei für bis zu 10.000 Ashaninka die Umsiedlung bedeuten. Tausende Hektar Wald müssten niedergebrannt werden, die Ashaninka-Dörfer flussaufwärts würden überflutet und das Gebiet für Abholzung, Viehzucht, Bergbau und Plantagen geöffnet werden.

„Wir haben mit unserem Blut und unserem Leben zum Frieden in diesem Land beigetragen und dennoch konfrontiert die Regierung uns mit immer neuen Bedrohungen: mit den Konzessionen für Ölunternehmen auf unseren Gebieten und mit dem Bau des Pakitzapango-Staudamms“, sagen die Ashaninka.

Doch durch rechtliche Schritte konnte ein Stopp des Pakitzapango-Staudamms erwirkt werden. Die Ashaninka-Anführerin Ruth Buendía erhielt für ihren Einsatz 2014 sogar den angesehenen Goldman Environmental Prize.

© Angela Cumberbirch

Ashaninka-Kinder, Peru.

Die Ashaninka wurden ursprünglich nicht zu dem Pakitzapango-Staudamm befragt, was der UN-Erklärung zu den Rechten indigener Völker widerspricht. Diese Erklärung legt fest, dass keine Entwicklungen auf indigenem Land ohne die „freie, vorherige und in Kenntnis der Sachlage erteilte Zustimmung” der indigenen Besitzer erfolgen sollen. 

„Nicht genug, dass sie nicht befragt wurden, sie mussten von dem Projekt auch noch aus dem Radio erfahren“, sagt Stephen Corry. „Es ist eine erschütternde Verletzung ihrer Rechte.“ 

Momentan liegt das Projekt auf Eis, nachdem Peru ein neues Gesetz verabschiedet hat, dass die Rechte aus der UN-Erklärung anerkennt. 

Anzeichen dafür, dass der Widerstand der Ashaninka an Gewicht gewinnt, wurden kürzlich auch durch den Rückzug des brasilianischen Bauunternehmens Odebrecht gestärkt, der Perus Tambo-40-Staudamm errichten sollte. Teilweise war dieser Rückzug auch der starken Ablehnung der Ashaninka geschuldet. Der Abzug könnte geschätzte 14.000 Ashaninka vor der Umsiedlung bewahren, deren Gebiete hätten geflutet werden sollen.

„Wir fordern von der peruanischen Regierung, dass sie keine weiteren Konzessionen auf unseren Gebieten erteilt“, sagt Ruth Buendia Mestoquiar, Präsidentin von _Centro Ashaninka del Rio Ene_ (CARE), der Organisation, die die Ashaninka des Ene-Flusses vertritt. 

Die wiederholten Eingriffe in ihr Land haben schon oft das Überleben der Ashaninka als indigene Gesellschaft bedroht. Doch ihre Geschichte steckt voller Widerstand. Und trotz ihrer Not zeigt dieser neue Erfolg, dass sie sich immer noch gegen die Kräfte wehren, die ihr Überleben gefährden. 

Was sie brauchen, ist die Hilfe auch anderer, die sie in ihrem Kampf um Selbstbestimmung und Landrechte unterstützen. „Uns ist klar geworden, dass wir den Wald nicht ohne Hilfe aus dem Rest der Welt hüten und schützen können, denn die Eingriffe kommen von Außen“, sagt der Ashaninka-Anführer Moises Piyanko.

Ashaninka-Kinder, Peru.

Die Ashaninka wurden ursprünglich nicht zu dem Pakitzapango-Staudamm befragt, was der UN-Erklärung zu den Rechten indigener Völker widerspricht. Diese Erklärung legt fest, dass keine Entwicklungen auf indigenem Land ohne die „freie, vorherige und in Kenntnis der Sachlage erteilte Zustimmung” der indigenen Besitzer erfolgen sollen.

„Nicht genug, dass sie nicht befragt wurden, sie mussten von dem Projekt auch noch aus dem Radio erfahren“, sagt Stephen Corry. „Es ist eine erschütternde Verletzung ihrer Rechte.“

Momentan liegt das Projekt auf Eis, nachdem Peru ein neues Gesetz verabschiedet hat, dass die Rechte aus der UN-Erklärung anerkennt.

Anzeichen dafür, dass der Widerstand der Ashaninka an Gewicht gewinnt, wurden kürzlich auch durch den Rückzug des brasilianischen Bauunternehmens Odebrecht gestärkt, der Perus Tambo-40-Staudamm errichten sollte. Teilweise war dieser Rückzug auch der starken Ablehnung der Ashaninka geschuldet. Der Abzug könnte geschätzte 14.000 Ashaninka vor der Umsiedlung bewahren, deren Gebiete hätten geflutet werden sollen.

„Wir fordern von der peruanischen Regierung, dass sie keine weiteren Konzessionen auf unseren Gebieten erteilt“, sagt Ruth Buendia Mestoquiar, Präsidentin von Centro Ashaninka del Rio Ene (CARE), der Organisation, die die Ashaninka des Ene-Flusses vertritt.

Die wiederholten Eingriffe in ihr Land haben schon oft das Überleben der Ashaninka als indigene Gesellschaft bedroht. Doch ihre Geschichte steckt voller Widerstand. Und trotz ihrer Not zeigt dieser neue Erfolg, dass sie sich immer noch gegen die Kräfte wehren, die ihr Überleben gefährden.

Was sie brauchen, ist die Hilfe auch anderer, die sie in ihrem Kampf um Selbstbestimmung und Landrechte unterstützen. „Uns ist klar geworden, dass wir den Wald nicht ohne Hilfe aus dem Rest der Welt hüten und schützen können, denn die Eingriffe kommen von Außen“, sagt der Ashaninka-Anführer Moises Piyanko.

© Angela Cumberbirch

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