Update
Anfang 2023 kündigte die neue brasilianische Regierung einen Politikwechsel an, so dass der Schutz aller Gebiete unkontaktierter Völker, die zuvor unter zeitweiligen Landschutzverordnungen standen, verlängert wurde. Dies war ein großer Erfolg für die Kampagne, die damit beendet ist, und diese Seite wurde folglich archiviert.
Die brasilianischen Behörden planen, einen wichtigen Schutzmechanismus für unkontaktierte Völker in Brasilien - Landschutzdekrete (land protection orders) - abzuschaffen.
Diese Notverordnungen werden genutzt, um die Gebiete unkontaktierter Völker zu schützen, bei denen der langwierige Prozess der Demarkierung noch nicht abgeschlossen wurde.
Diese Notfalldekrete verbieten es Holzfäller*innen, Bergleuten und anderen Außenstehenden das Land der indigenen Völker zu betreten. Ohne diesen Schutz würden die Wälder komplett zerstört werden - und die Völker, die sich um sie kümmern und von ihnen abhängig sind, könnten vernichtet werden.
Warum die Notverordnungen so wichtig sind
Die Verordnungen müssen alle paar Jahre erneuert werden. Indigenen-feindliche Politiker*innen und Viehzüchter*innen haben einen geheimen Plan ausgeheckt, um sie abzuschaffen, damit sie die Landflächen für Viehzucht, Holzabbau, Bergbau und weitere ausbeuterische Aktivitäten stehlen können. Falls sie Erfolg haben, würde dies einem gigantischen Landraub gleichkommen und könnte ganze unkontaktierte Völker auslöschen.
Notverordnungen schützen die Gebiete sieben unkontaktierter Völker ... und eine Million Hektar des Amazonas-Regenwaldes
Diese Anordnungen laufen regelmäßig aus, und jedes Mal können sich mächtige Interessenvertreter*innen der Agrarindustrie gegen ihre Erneuerung wehren. Einer dieser Erlasse ist bereits ausgelaufen, ohne dass er verlängert wurde, so dass die dort lebenden unkontaktierten Völker keinerlei Schutz genießen.
Die Aufhebung der Notfalldekrete ist ein Teil von Präsident Bolsonaros politischem Plan, die indigenen Völker Brasiliens auszulöschen und ihr Land für „wirtschaftliche Entwicklung“ zu rauben.
Deine Unterstützung ist entscheidend, wenn die Verordnungen - die alles sind, was zwischen diesen indigenen und tweilweise unkontaktierten Völkern und dem sicheren Tod steht - aufrecht erhalten werden sollen.
Update:
- Am 17. März 2022 erneuerte die FUNAI die Notverordnung zum Schutz des Landes für das indigene Territorium Piripkura. Am 2. Juni 2022 erneuerte die FUNAI die Notverordnung zum Schutz des Landes für das indigene Territorium Pirititi. Am 21. Juni 2022 erneuerte die FUNAI die Notverordnung zum Schutz des Landes für das indigene Gebiet Ituna Itatá um drei Jahre. Pirititi und Piripkura wurden nur für sechs Monate verlängert, was nicht ausreicht, um alle Eindringlinge zu entfernen und die vollständige Demarkation der Gebiete abzuschließen.
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