In Bildern: Die 'Menschen des Rentiers' auch Weihnachten bedroht

18 Dezember 2012

Rentiere spielen eine bedeutende Rolle für einige indigene Völker. Sie bieten ihnen Nahrung, Transport, Unterkunft und Wärme. © Steve Morgan

Diese Seite wurde 2012 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Jedes Weihnachten findet das Rentier seinen Weg auf Grußkarten, Pullover und in die Vorstellungskraft der Menschen. Doch für die indigene Bevölkerung des Nordens sind Rentiere nicht nur etwas für Weihnachten.

Nach den Meldungen über das drastische Schrumpfen der größten Rentierherde der Welt und dem Erlass zur Schließung der Organisation RAIPON, die die Interessen der indigenen Bevölkerung Russlands vertritt, hat Survival eine Bildergalerie veröffentlicht, um die Schlüsselrolle des Rentieres für das Leben der indigenen Völker des Nordens zu verdeutlichen.

Survival International setzt sich seit Jahrzehnten für die Rechte der indigenen Rentierhirten in Sibirien und der Innu im Nordosten Kanadas ein.

In Bild und Text erzählt die Galerie zwölf faszinierende Fakten, darunter:

- Mehr als 500 Rentiere und 100 Sámi-Hirten segelten 1898 von Norwegen nach New York City. Die Tour war Teil des “Rentier-Projektes”, mit dem Rentierhaltung und -zucht bei den Inupiat in Alaska eingeführt werden sollte.

- Die Ewenen nutzen mehr als 1.500 Wörter, um Körperteile, Krankheiten, Futter und Launen der Rentiere zu beschreiben.

Ein Ewenken-Rentier. Der Fettgehalt von Rentiermilch ist sechsmal höher als der von Kuhmilch. © Raipon/Survival

- Die Nenzen auf der sibirischen Halbinsel Jamal wandern nach den Jahreszeiten mit ihren Tieren entlang uralter Wanderrouten. Ihr Land und ihre Lebensweise sind jedoch durch Rohstoffabbau bedroht.

- Jeden Herbst schwimmen Hunderte Rentiere durch die Gewässer von Norwegens Kågsundet-Fjord. Die Tiere gehören den indigenen Sámi-Hirten und wandern zwischen dem Sommer- und Winterlager.

Heute bedrohen riesige Industrieprojekte in den Regionen der Arktis und Subarktis das Leben indigener Rentierhirten. Wanderrouten werden unterbrochen, wichtige Weideflächen zerstört und von ehemals reichen Herden bleibt nur noch ein Bruchteil.

Industrieprojekte in Kanada haben große Teile der wichtigen Weideflächen zerstört. © Alex Andrew

Ein Nenze sagte gegenüber Survival: “Das Rentier ist unsere Nahrung, unsere Wärme und unser Transportmittel.”

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: “Für viele Menschen rund um die Welt stehen Rentiere synonym für die Feiertage. Wahrscheinlich nur wenige von uns wissen, dass die Tiere für viele indigene Völker des Nordens wichtiger Bestandteil ihres Überlebens und ihrer Geschichte sind. Es ist eine große Tragödie, dass die aufkeimende arktische Rohstoffindustrie so einen hohen Preis für die Rentiere und ihre Hirten bedeutet.”

Sehen Sie hier Survivals Bildergalerie, Die Menschen des Rentiers »

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