Razzia gegen Buschmänner: Anführer eingesperrt, Kinder verhaftet, Widerständler beschossen
26 September 2005
Die Anführer der Buschmann Organisation "First People of the Kalahari" wurden verhaftet und eingesperrt. 
 
 Sie befanden sich in einer Gruppe von 28 Buschmännern, darunter sieben Kinder, die von der Polizei verhaftet worden waren, als sie versuchten, ihr angestammtes Heimatland zu betreten: das Central Kalahari Game Reserve. Ihr Schicksal ist nun ungewiss.
 
 Die Buschmänner hatten versucht, auf die Notlage ihrer im Reservat
 ausharrenden Verwandten aufmerksam zu machen. Diese haben nun wenig
 Überlebenschancen, da das Reservat hermetisch abgeriegelt ist, Jagdverbot
 erlassen wurde, Radioempfänger beschlagnahmt sind, keinerlei
 Wasserversorgung besteht und bewaffnete Wildschutzbeamte in den Siedlungen der Buscmänner patrouillieren. 
 
 Die letzte Nachricht, die uns von den Buschmännern aus dem Reservat
 erreichte, lautet: "Sie schießen über unsere Köpfe, sie schlagen uns. Wir
 wissen nicht, ob wir das durchstehen können."
 
 Auf mindestens zwei Buschmänner ist Angaben zufolge geschossen worden. Einer erholt sich gerade im Krankenhaus, ein anderer steht seitdem unter
 Gewahrsam.
 
 Die Regierung hat Journalisten den Zugang in das Reservat untersagt. Eine
 Gruppe Amerikaner, die Berichten über die Unterdrückung im Reservat nachgeht, darunter der Vorsitzende der Beobachter für Menschenrechte, berichten, dass sie drei Tage lang von Wildschutzbeamten verfolgt, beobachtet, befragt, eingeschüchtert und bedroht worden sind und schließlich von bewaffneten Wächtern aus dem Reservat eskortiert wurden. 
 
 Diese Art der Unterdrückung ist der Höhepunkt einer Razzia durch die
 Regierung, die sich gegen alle Buschmänner und ihren Widerstand gegen die
 Zwangsumsiedlung wendet. Und dies trotz der Tatsache, dass der Gerichtsfall
 zur Untersuchung des Buschmann-Falles noch nicht abgeschlossen ist. 
 
 Rafael Runco, Vorsitzender von Survival International, sagte heute:
 "Botwanas Regierung scheint komplett entgleist zu sein. Angesichts der Kritik aus allen Richtungen weicht sie einfach auf das einfachste Ziel aus:  die
 Buschmänner, die sie schon seit so langer Zeit verfolgt. Was sie nun tut,
 kommt einem Völkermord gefährlich nahe – der systematische Ansatz eine
 ethnische Gruppierung zu zerstören."
 
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