Appell an europäischen Bergbaukonzern: „Stoppt den Bergbau, sonst stirbt mein Volk.“
27 November 2025

Ein indigener Mann, der unkontaktiert im indonesischen Regenwald geboren wurde, ist erstmals nach Europa gereist, um den französischen Bergbaukonzern Eramet wegen der Zerstörung des Landes seines Volkes zur Verantwortung zu ziehen. Er wird auch Deutschland besuchen.
Ngigoro gehört zum Volk der Hongana Manyawa auf der Insel Halmahera. Der umfangreiche Nickelabbau zerstört den Regenwald seines Volkes in rasantem Tempo – rund 500 weitere Hongana Manyawa leben unkontaktiert und versuchen verzweifelt, den Bulldozern zu entgehen.
Gemeinsam mit Survival International und anderen demonstrierte Ngigoro heute vor der Zentrale von Eramet in Paris. Das Unternehmen betreibt die weltweit größte Nickelmine – auf dem Land der Hongana Manyawa. Die Mine ist Teil eines Projekts der indonesischen Regierung zur Förderung von Nickel für Batterien von Elektroautos.
Weda Bay Nickel, ein Unternehmen, an dem Eramet beteiligt ist, hält die größte Bergbaukonzession der Insel. Mehr als drei Viertel dieser Konzession liegen auf Gebieten, in denen unkontaktierte Hongana Manyawa leben.

Obwohl interne Berichte des Unternehmens seit mindestens 2013 die Existenz unkontaktierter Menschen dokumentieren, hat Eramet deren Existenz öffentlich bestritten.

Ngigoro erklärte: „Ich bin bis nach Frankreich gereist, um Eramet und der französischen Regierung zu sagen: Sie müssen den Abbau im Wald der Hongana Manyawa stoppen. Wenn sie den Bergbau nicht stoppen, werden meine unkontaktierten Verwandten sterben. Die Unternehmen werden reich an unserem Tod. Wenn die Welt erfährt, dass sie unser Land stehlen, werden sie sich schämen.“
Caroline Pearce, Direktorin von Survival International, kommentierte: „Für Eramet mag das wie ein lukratives Geschäft erscheinen – für die indigenen Hongana Manyawa ist es die Zerstörung ihres Waldes und ein Todesurteil für ihre unkontaktierten Angehörigen. Deshalb ist Ngigoro Tausende von Kilometern gereist: um Eramet zu zeigen, dass diese Katastrophe für sein Volk wichtiger ist als jeglicher Profit.
„Wie viele indigene Völker hüten die Hongana Manyawa seit Jahrhunderten ihre Wälder. Doch nun sind sie Angriffen durch Rohstoffindustrien ausgesetzt, die ihr Land ausbeuten. Dass dies unter dem Vorwand geschieht, eine ‚nachhaltige‘ Industrie – Elektroautos – zu fördern, ist eine bittere Ironie und mindert die extreme Bedrohung für die Hongana Manyawa in keiner Weise.“

Hinweise an Redaktionen:
Mehr Bilder vom Protest stehen hier zum Download zur Verfügung.
Die Gefahr für das Überleben der unkontaktierten Hongana Manyawa auf Halmahera ist nur eines der Beispiele, die in Survivals neuem Bericht „Am Limit: Unkontaktierte Völker im Kampf für Selbstbestimmung“ untersucht werden.
Falls Sie Interesse an einem Interview mit Ngigoro haben, wenden Sie sich bitte an Niklas Ennen unter [email protected]




