„Wir haben es satt zu warten“: Munduruku wehren sich gegen Staudämme

4 Dezember 2014

Die Munduruku fordern die Anerkennung ihres angestammten Gebietes. © Maíra Irigaray/Amazon Watch

Diese Seite wurde 2014 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Das indigene Volk der Munduruku fordert die Anerkennung ihres angestammten Territoriums im nordbrasilianischen Amazonasgebiet und hat erklärt, die Zerstörung des Gebietes verhindern zu wollen.

Die Indigenen protestieren gegen mehrere Staudämme, die auf dem Tapajós-Fluss und einigen seiner Nebenflüsse gebaut werden sollen, gegen illegalen Bergbau und Abholzung auf ihrem Land und gegen das Scheitern der Regierung, den Wald zu schützen.

Für die Munduruku, welche circa 12.000 Personen umfassen, bedeuten das Eindringen in ihr Land und die geplanten Staudämme die Zerstörung des Regenwaldes, welcher sie mit allem Nötigen versorgt. Erst kürzlich erklärten sie: „Dies ist eine erneute Gewalthandlung gegen unsere Rechte, unseren Wald und unsere Zukunft als Volk.‟

Im vergangenen Monat begannen die Munduruku damit, ihr Territorium für ihren exklusiven Nutzen zu demarkieren – eine Aufgabe, der die Regierung bisher trotz ihrer rechtlichen Pflicht nicht nachgekommen ist. Nach der brasilianischen Verfassung hätten alle indigenen Territorien bis 1993 an die Indigenen zurückgegeben werden sollen.

Die Munduruku erklärten: „Wir kämpfen schon seit vielen Jahren für diese Demarkierung, aber jedes Mal, wenn wir nach Brasília gehen, erfindet FUNAI [Behörde für indigene Angelegenheiten] Lügen und Versprechungen … Wir wissen, dass FUNAI dies tut, um Zeit für den Bau der Tapajós-Staudämme zu gewinnen, und wir haben es satt zu warten.‟

Die Munduruku protestieren gegen mehrere Staudämme, welche, wenn sie gebaut würden, ihren Regenwald zerstören würden. © Maíra Irigaray/Amazon Watch

Das Versäumnis der Regierung, die Indigenen zu dem Staudammvorhaben zu konsultieren, verstößt gegen brasilianisches und internationales Recht.

Vergangene Woche besetzte eine Delegation der Munduruku Büros der FUNAI aus Protest gegen das Wasserkraft-Projekt und das Versäumnis der Autoritäten, Teile ihres Landes, bekannt unter dem Namen Sawré Muybu, rechtlich anzuerkennen.

Munduruku-Anführer Suberanino Saw sagte: „Unser Kampf ist gefährlich, aber wir wissen, dass wir siegen werden.‟

Sehen Sie sich die neue Dokumentation The Munduruku Indians: Weaving Resistance von der Filmemacherin Nayana Fernandez an und lesen Sie den offenen Brief der Munduruku, in dem sie ihre Forderungen vortragen.

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