Brasilien: Sechs Indigene im sich zuspitzenden Konflikt um Land getötet

2 Dezember 2016

José Dias Guajajara (rechts) war einer der 2016 getöteten Guajajara-Männer. © CIMI Regional Maranhão

Diese Seite wurde 2016 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Sechs Indigene aus dem Amazonasgebiet sind in der letzten Welle der Gewalt, gerichtet gegen die indigene Bevölkerung Brasiliens, getötet worden.

Die Männer vom Guajajara-Volk, aus dem Nordosten des brasilianischen Amazonasgebietes, wurden zwischen September und November 2016 getötet. Ihre Körper wurden brutal verstümmelt.

Die sechs Männer sind die neusten Opfer im Konflikt um Land, welcher in der Region wütet. Mehrere Gruppen der Guajajara stehen an vorderster Front der Bemühungen, illegale Holzfäller aus ihren Wäldern zu vertreiben.

Die brasilianische Organisation CIMI sagte von einem der Männer: „Er kämpfte, um das indigene Territorium gegen illegale Holzarbeiter zu verteidigen und er machte damit diejenigen, die von diesen Aktivitäten leben, wütend.“

Die Guajajara haben von einem konstanten Strom an Todesdrohungen durch Außenstehende berichtet, welche ihr Land und ihre Ressourcen stehlen. Eine mächtige und gewalttätige Holzfäller-Mafia ist in der Region tätig, unterstützt von einigen lokalen Politikern.

Fünf Guajajara wurden bereits in den letzten Wochen getötet. Sie kamen aus dem indigenen Arariboia- Gebiet, wo die Indigenen, welche dort als „Guajajara- Wächter“ bekannt sind, ihr Leben aufs Spiel setzten, um die Holzfäller zu vertreiben und ihre unkontaktierten Nachbarn vom Volk der Awá vor der Auslöschung zu retten.

Die „Guajajara- Wächter“ versuchen illegale Holzfäller zu vertreiben und ihre unkontaktierten Nachbarn vom Volk der Awá vor dem Aussterben zu retten. © Survival

Olimpio Guajajara, einer der Wächter, sagte gegenüber Survival: „Den Awá droht ein Genozid. Niemand hat das Recht, ihnen ihr Land wegzunehmen. Bitte helft uns, sie zu beschützen!“

Unkontaktierte Völker wie die Awá sind die bedrohtesten Gesellschaften unseres Planeten. Ihnen droht eine Katastrophe, falls ihr Land nicht geschützt wird.

Pläne, welche die Gebietsrechte der Indigenen drastisch schwächen und die Finanzierung der Indianerschutz-Behörde FUNAI beschneiden und blockieren, werden gegenwärtig von brasilianischen Politikern diskutiert. Sollte ihnen zugestimmt werden, würden sie die Notlage der Guajajara und anderer indigener Völker im ganzen Land verschlimmern.

Brasilianische Indigene und ihre Verbündeten weltweit protestieren gegen diese gefährlichen Pläne.

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