Zum Valentinstag kein Geschenk für Buschmänner

12 Februar 2004

Diese Seite wurde 2004 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Anlässlich des Valentinstages hat Survival eine Postkartenaktion anlaufen lassen mit dem Aufruf, De Beers und das somalische Supermodel Iman zu boykottieren. Die Kampagne startet in derselben Woche, in der die Regierung Botswanas mit einer neuen Welle von Schikanen gegen Gana- und Gwi-Buschmänner vorgeht: zwei Jahre nachdem sie diese vom Land ihrer Ahnen vertrieben hat, setzt die Regierung dort seit kurzem Wildschutzbeamte ein um die Buschmänner mit vorgehaltener Waffe zu verhaften, wenn sie in der Nähe des Umsiedlungslagers jagen. Die Buschmänner glauben, dass sie es dabei besonders auf jene abgesehen haben, die sich offen gegen die Zwangsumsiedlung aussprechen.

De Beers war in die Kontroverse um die Vertreibung der Buschmänner durch die Regierung Botswanas mit hineingezogen worden. Man vermutet, dass die reichen Diamantenvorkommen unter ihrem Land der Grund für die Vertreibung der Buschmänner sind. Der Diamantenabbau in Botswana wird von De Beers kontrolliert – in einer 50:50 Partnerschaft mit der Regierung.

De Beers hat verlauten lassen, dass man gegen die Anerkennung der Rechte indigener Völker in Afrika sei, da dies zu „Apartheid" führen würde. Diese Vorstellung hat Kritik von indigenen Völkern auf der ganzen Welt laut werden lassen. Geoff Clark, Leiter der führenden Organisation der Aboriginies in Australien – der Aboriginal and Torres Strait Islander Commission – nannte sie „unsinnig und beleidigend". Der Chef von De Beers Tochtergesellschaft in Botswana begrüßte die Vertreibung der Buschmänner öffentlich und sagte: „Die Regierung war berechtigt, die Basarwa [Buschmänner] zu vertreiben … wer wollte schon ewig in der Steinzeit leben?"

Iman ist das offizielle Gesicht von De Beers und erhält angeblich etwa 1 Million US-Dollar für ihre Werbung für die Gesellschaft. Sie produziert eine eigene Make-up-Marke namens „i-Iman".

Für Kopien der Postkarte und für weitere Informationen, wenden Sie sich bitte an Survival Deutschland; per Tel.: ++49 (0)30 29002372 oder per Email: [email protected]

Wenn Sie zukünftig unsere Pressemitteilungen per Email erhalten
möchten, nutzen Sie zur Anmeldung bitte das vorgesehene Eingabefeld auf
der linken Seite.

Buschleute
Indigenes Volk

Teilen