Energiekonzern ConocoPhillips bedroht unkontaktierte indigene Völker

21 Mai 2009

Diese Seite wurde 2009 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Jüngsten Angaben von Amazon Watch und Save America’s Forests (SAF) zufolge, stellt einer der größten Energiekonzerne der Vereinigten Staaten, ConocoPhilips, eine Bedrohung für die unkontaktierten indigenen Völker im Norden Perus dar.

Der Bericht „ConocoPhillips im peruanischen Amazonas“ legt dar, dass dem Energiekonzern ein riesiges Areal von 10,5 Millionen Hektar gewährt worden ist, um in Peru nach Öl zu suchen. Damit besitzt das Unternehmen das größte Gebiet, das jemals einem amerikanischen Erdölunternehmen im Amazonasbecken gehört hat.

AmazonWatch und SAF haben aber nicht nur ihre Bedenken über die Bedrohung der unkontaktierten indigenen Völker geäußert, sondern sind auch besorgt über die Konsequenzen, die sich daraus für andere kontaktierte indigene Völker und deren Lebensraum ergeben. Die Region ist weltweit für ihre Artenvielfalt bekannt. Es gibt zahlreiche verschiedene Pflanzen, Amphibien, Reptilen, Vögel und Säugetiere.  

Dem Bericht zufolge leben die unkontaktierten indigenen Völker in „freiwilliger Isolation“ und „haben sich auf Grund der Kenntnis, dass ein erster Kontakt häufig zu Gewalt, der Dezimierung der Bevölkerung durch eingeschleppte Krankheiten und zu einem Zerfall der kulturellen Traditionen führt“, bewusst dafür entschieden, keinen Kontakt mit Außenstehenden zu haben. Außerdem liefert der Bericht Beweise dafür, dass es unkontaktierte indigene Völker in dem Gebiet gibt, in dem ConocoPhillips tätig ist. Es gab Sichtungen und es wurden Fußabdrücke, Pfade und Pfeile gefunden. 

ConocoPhillips arbeitet in diesem Gebiet, das auch unter dem Namen Lot 39 bekannt ist, mit Repsol-YPF zusammen. Laut dem Bericht sagte der Geschäftsführer von ConocoPhillips, dass Repsol seinem Unternehmen versichert hat, „dass es keine Hinweise auf unkontaktierte indigene Völker gibt“.

Der Bericht wurde einen Tag nachdem der Präsident von Repsol, Antonio Brufau, in der spanischen Presse mit den Worten zitiert wurde, dass es Probleme mit unkontaktierten indigenen Völkern in dieser Gegend geben würde, veröffentlicht.

AmazonWatch und SAF haben ConocoPhillips einige Vorschläge unterbreitet. Unter anderem empfehlen sie dem Energiekonzern den vollständigen Rückzug aus dem 10,5 Millionen Hektar großen Gebiet.

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