Botswanas Hochkommissar zieht Survival-Protest auf sich

10 Februar 2010

'Buschmann' Ältester, CKGR, Botswana 2004. © Survival International

Diese Seite wurde 2010 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Roy Blackbeard, Botswanas Hochkommissar in Großbritannien, wird heute von Demonstranten in London empfangen, wenn er der Eröffnung einer Botswana Ausstellung beiwohnt.

Die Proteste sollen die Aufmerksamkeit auf die anhaltende Verfolgung der Buschleute der Gana und der Gwi in Botswana lenken, die in dem Central Kalahari Game Reserve leben. Obwohl Botswanas Oberster Gerichtshof entschieden hatte, dass die Buschleute illegal von ihrem angestammten Land in dem Schutzgebiet vertrieben wurden, versucht die Regierung jenen Buschleuten das Leben unmöglich zu machen, die zurückkehren möchten.

Insbesondere wurde den Buschleuten untersagt, ein Wasserbohrloch zu nutzen. Es wurde von der Regierung versiegelt und unbrauchbar gemacht; ohne das Wasserloch sind die Buschleute gezwungen, Umwege von vielen Kilometern zu machen, um andernorts Wasser zu finden. Die Buschleute haben nun Rechtsmittel gegen Botswanas Regierung eingelegt, um Zugang zu dem Wasserloch zu erhalten.

In einem Interview mit der Website Safaritalk verteidigte Hochkommissar Blackbeard die Vertreibungen der Buschleute durch Botswanas Regierung. Er behauptete, dass die Vertreibung „im nationalen Interesse der übrigen Bewohner Botswanas“ geschah und tat das Gesuch der Buschleute bezüglich der Nutzung des Wasserloches ab: „sie verwenden keine Wasserlöcher.“

Blackbeard verteidigte außerdem das Jagdverbot in der Central Kalahari Game Reserve, welches die Regierung den Buschleuten auferlegt hat. Einer der Obersten Richter Botswanas hatte dies verurteilt als „gleichbedeutend mit dem Herbeiführen des Hungertodes.“ Obwohl das Reservat ausdrücklich zu dem Zweck geschaffen wurde, den Buschleuten ein Schutzgebiet zu bieten, behauptete Blackbeard: „Ein Naturpark ist dazu da, die Tiere zu schützen. Daher ist es Regierungspolitik, jegliche Form der Jagd in dem Wildpark zu verbieten.“

Blackbeard fuhr fort, dass die Regierung dennoch besondere Jagdlizenzen an Buschleute ausgebe, „die nicht jeder Bürger Botswanas erhalte.“ Er vergaß dabei allerdings zu erwähnen, dass seit der Gerichtsentscheidung vor drei Jahren noch nicht eine einzige dieser Lizenzen für Buschleute in dem Schutzgebiet ausgestellt wurde.

Survivals Direktor Stephen Corry sagte heute: „Die von Hochkommissar Blackbeard verteidigte „Politik“ ist illegal und eine Verletzung der grundlegenden Menschenrechte der Buschleute. Trotz der fortdauernden Rufschädigung des Landes scheint die Regierung entschlossen zu sein, die Buschleute zu vernichten. Touristen, die das Reservat besuchen in dem Tiere Wasser haben, während den Indigenen der Zugang zu Wasser verboten ist, werden über die Gräber der Buschleute laufen“.

Wo: Rebecca Hossack Gallery, 2a Conway Street, Fitzroy Square, London W1T 6BA

Wann: Mittwoch, 10. Februar, 18:30 bis 19:30 Uhr

Buschleute
Indigenes Volk

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