Machu Picchu-Touristen erhalten Flyer über unkontaktierte Völker

9 November 2012

Survivals Flugblätter machen auf die Notlage unkontaktierter Indianer 100 km vom Machu Picchu aufmerksam © Survival

Diese Seite wurde 2012 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Survival hat eine Flyer-Kampagne gestartet, die sich gezielt an Touristen wendet, die in Peru am Machu Picchu ankommen.

Survival-Vertreter haben kürzlich an Touristen am Machu Picchu-Bahnhof Flugblätter verteilt und werden dies in Zukunft wiederholen.

Die Flyer machen auf die Notlage unkontaktierter Indianer im “Heiligen Tal” des Urumba-Flusses aufmerksam – dasselbe Tal, in dem der Machu Picchu liegt.

Die Indianer, zu denen Angehörige der Nanti- und Mashco-Piro-Völker gehören, leben nur rund 100 km vom Machu Picchu entfernt. Obwohl sie im geschützten Kugapakori-Nahua-Nanti-Reservat leben, plant die Regierung ihr Land für Öl- und Gasforschung zu öffnen.

Perus größtes und bekanntestes Energie-Projekt, die Camisea-Ölfelder, befindet sich tief im Reservat.

Dem Camisea-Projekt, das sich im Besitz von ausländischen Gas-Unternehmen wie Pluspetrol, Hunt Oil und Repsol befindet, wurde es trotz der Gefahr für indigene Gemeinden erlaubt, tiefer in das Gebiet vorzudringen.

An Besucher des Machu Picchu werden Flyer über in der Nähe lebende unkontaktierte Völker ausgeteilt. © Survival

In einer gemeinsamen Aussage haben Perus Organisation für Amazonas-Indianer AIDESEP und die lokalen Indigenen-Organisationen FENAMAD, ORAU und COMARU kürzlich gewarnt, dass die unkontaktierten Völker der Region aussterben würden, wenn das Projekt durchgezogen würde.

Das Nauha-Nanti-Reservat dient noch einer anderen Touristen-Attraktion als Pufferzone, dem Manú-Nationalpark.

Stephen Corry, Survival Internationals Direktor, sagte heute: “Zu Recht stellt Peru seine außergewöhnliche Anden-Stadt Machu Picchu ausländischen Touristen zur Schau. Diese können das Elend der Quechua-Indianer, Nachkommen derjenigen, die dieses Meisterwerk gebaut haben, selbst erkennen. Auch können sie über die Barbarei lesen, durch die das Land und die Ressourcen der Indianer gestohlen und zerstört wurden. Sicherlich sollten sie also auch darüber informiert werden, dass die Geschichte sich wiederholt und diesmal das Eindringen und der Diebstahl der unkontaktierten Nanti und Mashco-Piro von innen, das heißt von Lima aus, geplant werden.”

Laden Sie Survivals Flyer herrunter:

Survivals Flyer machen auf die Notlage unkontaktierter Indianer aufmerksam, die nur 100 km vom Machu Picchu leben © Survival

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