Wer sind sie?
Was meinen wir mit „unkontaktierten Völkern“?
Indigene Völker, die keinen friedlichen Kontakt mit anderen Menschen in der dominanten oder Mehrheitsgesellschaft eines Landes haben. Das können entweder ganze Völker sein oder aber kleinere Gruppen von bereits kontaktierten Völkern.
Bedeutet das, dass die Menschen überhaupt keinen Kontakt zur Außenwelt haben?
Nein. Jeder Mensch hat Nachbar*innen, auch wenn diese manchmal sehr weit entfernt leben. Aber man kennt sich doch. Wenn die Nachbar*innen selbst ein indigenes (unkontaktiertes) Volk sind, stehen sie vielleicht sogar in friedlichem Kontakt.
Waren sie früher einmal kontaktiert?
In einigen Fällen wohl ja. Manche hatten in der Vergangenheit wahrscheinlich Kontakt zu Siedlern und haben sich vor der Gewalt zurückgezogen, die sie dabei erfahren haben. Einige haben sich vielleicht auch von einer größeren Gruppe abgespaltet, um Kontakt zu vermeiden.
Leben sie heutzutage also nicht unbedingt wie vor mehreren Jahrhunderten?
Nein, das tut niemand. Einige Amazonas-Völker besaßen sogar Waffen, die sie aus dem Tausch mit benachbarten indigenen Völkern erhalten hatten, bevor sie je einen nicht-indigenen Menschen trafen. Die meisten unkontaktierten Völker haben Werkzeuge aus Metall benutzt, die sie gefunden, gestohlen oder mit ihren Nachbarn getauscht haben. Und das seit vielen Jahren oder sogar Generationen. Unkontaktierte Völker auf den Andamanen-Inseln beispielsweise benutzen Metallteile von Schiffswracks.