Buschleute-'Wilderer' nach zweijährigem Rechtsstreit freigesprochen

1 August 2014

Vier Angehörige der Buschleute stehen vor dem Gericht, nachdem sie von Vorwürfen der Wilderei freigesprochen wurden. © Survival International

Diese Seite wurde 2014 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Vier Angehörige der Buschleute, die der Wilderei auf ihrem angestammten Land beschuldigt worden waren, sind einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren entkommen, nachdem ein botswanisches Gericht ihren Fall letzte Woche niedergelegte.

Die Angehörigen der Buschleute wurden vermeintlich von Botswanas Präsident Khama bei der Jagd gesichtet, als sein Flugzeug im April 2012 über das Land des indigenen Volkes im Central Kalahari Game Reserve flog.

Die Männer – Mongwegi Gaoberekwe, Mohame Belesa, Thoama Tsenene und Dipuisano Mongwegi – wurden von der Polizei abgefangen; ihre Speere, Bogen und Pfeile sowie ihre Nutztiere wurden konfisziert.

Die Männer erzählten der Polizei, sie hätten gejagt, um ihre Familien zu ernähren und wüssten nicht, dass es falsch sei Eland-Antilopen auf ihrem angestammten Boden zu jagen.

Nachdem es zu gewaltsamen Vertreibungen von ihrem Land gekommen war, wurde 2006 das Recht der Buschleute im Central Kalahari Game Reserve zu leben und zu jagen von Botswanas Oberstem Gerichtshof anerkannt.

Trotz des Gerichtsurteils wurden seitdem keine Jagdlizenzen gewährt.

Die Buschleute sind weithin als vorsichtige Wächter ihrer Umwelt bekannt und verfolgen im Reservat seit Jahrhunderten nachhaltige Jagdstrategien.

Im Januar 2014 hat Präsident Khama ein landesweites Jagdverbot ausgesprochen, das die letzten jagenden Buschleute im südlichen Afrika zerstören könnte. Das Verbot nimmt jedoch private Wildfarmen aus, wo reiche Trophäenjäger bis zu 8.000 US-Dollar zahlen können, um unter Artenschutz stehende Spezies, z.B. Giraffen, zu jagen.

Eine große Anzahl von jagenden Buschleuten wurde festgenommen oder von Wildschützern und der Polizei gewaltsam eingeschüchtert. Botswana betreibt zudem die sogenannte “Shoot to kill”-Politik, bei der Wilderei-Verdächtige von Einsatzkräften erschossen werden dürfen.

Der Anwalt der Buschleute, Monamo Aobakwe, sagte Survival heute: “Die Männer sind alle hocherfreut über das Urteil. Danke an Survival International für die fortwährende Unterstützung der Buschleute, um zu gewährleisten, dass sie richtig verteten werden und Freiheit zur Gerechtigkeit haben. Es macht wirklich einen großen Unterschied.”

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