Unkontaktiertes Volk wird erneut durch den „korruptesten Politiker Brasiliens“ bedroht

27 April 2016

José Riva ist in ganz Brasilien bekannt und verbrachte gerade erst einige Zeit im Gefängnis © Local media

Diese Seite wurde 2016 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Letzte Woche war es Survivals Kampagne zum Schutz eines unkontaktierter Volkes im Amazonasgebiet gelungen, die Anerkennung ihrer Landrechte zu sichern.

Allerdings ist das Kawahiva-Volk immer noch ernsthaft Bedrohungen ausgesetzt, dazu gehört die Freilassung des „korruptesten Politiker Brasiliens“.

José Riva, ehemals stellvertretender Landesvorsitzender in Mato Grosso, wurde Anfang des Monats aus der Haft entlassen. Er besitzt eine Viehfarm namens Rio Pardo auf dem Kawahiva-Gebiet und seine Freilassung lässt fürchten, dass er möglicherweise mehr Land innerhalb des Gebiets kaufen will.

Riva wurde im Oktober 2015 als Teil der „Operation Metástase“ verhaftet – einer polizeilichen Untersuchung von Korruption und dem Missbrauch von Staatsfonds.

Er gilt als der korrupteste Politiker in Brasilien, da er in mehr als 100 Fällen vor Gericht steht.

Außerdem wird er beschuldigt, betrügerische Lizenzen für die Fällung von Mato Grossos Wäldern genehmigt zu haben. In den letzten fünf Monaten des Jahres 2015 was Mato Grosso der einzige Amazonasstaat in Brasilien, wo die Abholzung um 15 % angestiegen war.

Die Kawahiva sind eine der bedrohtesten Gesellschaften unseres Planeten. Sie werden von Gewalt durch Außenstehende bedroht, die ihr Land und ihre Ressourcen stehlen, sowie durch Krankheiten wie Grippe und Masern, gegen die sie keine Abwehrkräfte haben © FUNAI

Indigene Gebiete, die einige der letzten Streifen Regenwald beherbergen, stehen unter enormen Druck durch Holzfäller und Kolonisatoren. Im März hatte Brasiliens Umweltministerium Strafen in der Höhe von 424.000 US-Dollar gegen Eindringlinge erhoben, weil sie illegal 5.000 Hektar Manoki-Land in Mato Grosso ausgebeutet hatten.

Zum Anfang des Monats deckte ein Bericht von SEMA – dem staatlichen Umweltsekretariat – auf, dass 13 indigene Territorien (einschließlich die der Kawahiva und der unkontaktierten Piripkura) Landhäuser innerhalb ihrer Grenzen registriert hatten. Auf dem Land, das dem Manoki-Volk gehört, waren allein schon 54 Landhäuser gemeldet.

SEMA informierte, dass diese Landtitel ungültig seien und dass es die Besitzer darüber informieren würde.

Nach dem Ministerialerlass zum Schutz von Rio Pardo setzt sich Survival gegenüber FUNAI jetzt für die tatsächliche Abgrenzung und den dringenden Schutz des Kawahiva-Landes ein.

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