Soldaten vergewaltigen und nötigen Marma-Mädchen in den Chittagong Hill Tracts

8 Februar 2018

Die Marma sind, wie andere indigene Völker der CHT, seit Jahren Gewalt, Landraub und Einschüchterungen ausgesetzt © Mark McEvoy/Survival

Diese Seite wurde 2018 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Zwei Schwestern des indigenen Marma-Volkes aus den Chittagong Hill Tracts in Bangladesch werden gegen ihren Willen festgehalten, nachdem sie mutmaßlich von Angehörigen der bengalischen Sicherheitskräfte mit vorgehaltener Waffe vergewaltigt und sexuell missbraucht worden sind.

Die Jumma, ein Sammelbegriff für die in den CHT lebenden indigenen Völker, sehen sich auf ihrem heimischen Land weiterhin mit sich ausbreitender Gewalt, Landraub und Einschüchterungen konfrontiert. Frauen und Mädchen der Jumma sind häufig Opfer von Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen durch die bengalischen Siedler und Streitkräfte.

Die Marma- Mädchen, im Alter von 19 und 14 Jahren, beschreiben Männer in Militäruniformen, die bei einem Überfall in den frühen Morgenstunden des 22. Januar in ihrem Haus einfielen. Sie berichten, dass die ältere Schwester vergewaltigt und die Jüngere bei einer versuchten Vergewaltigung sexuell genötigt wurde.

Die Armee und andere Sicherheitskräfte bestreiten, dass der Überfall überhaupt stattgefunden hat. Die Behörden erlauben den Mädchen nicht, das Krankenhaus zu verlassen. Ihr Zimmer wird von der Polizei bewacht. Diese verbietet Menschenrechtler*innen oder Journalist*innen mit den Opfern zu sprechen.

Die Schwestern fürchten um ihre eigene und die Sicherheit ihrer Familie. Diejenigen die mit den Mädchen sprechen konnten, berichten, dass sie traumatisiert sind. Und das nicht nur durch den ursprünglichen brutalen Überfall, sondern auch durch die zahlreichen Verhöre männlicher Polizeibeamter und das Eindringen von männlichem Sicherheitspersonal in ihr Krankenhauszimmer zu jeder Tag- und Nachtzeit.

Die Mädchen sprechen nur die Sprache der Marma. Der Zugang zu vertrautem indigenen Essen wird ihnen verwehrt, welches von Unterstützer*innen ins Krankenhaus gebracht wurde.

Raja Devasish Roy, Anführer der Chakma, Survival und andere Menschenrechtler*innen fordern, dass die Mädchen aus dem Krankenhaus entlassen und die Täter vor Gericht gestellt werden.

Jumma
Indigenes Volk

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