Innu zurück in London mit neuem Plan für Jugendliche

6 April 2004

Diese Seite wurde 2004 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Vier Jahre nachdem er nach London reiste, um Survival Internationals Bericht „Canada's Tibet: the killing of the Innu" („Kanadas Tibet: der Mord an den Innu") vorzustellen, ist Jean-Pierre Ashini zurückgekehrt, um eine neue Initiative publik zu machen, die sich darum bemüht, die Verbundenheit jugendlicher Innu mit ihrem Land wiederherzustellen.

Eines der Hauptthemen des Survival-Berichtes, die erschreckende Selbstmordrate bei den Innu seit ihrer Ansiedlung in festen Gemeinschaften, wurde 1999 auf tragische Weise hervorgehoben, als Jean-Pierres Sohn Andrew in der Nacht vor dem Erscheinen des Berichtes Selbstmord beging.

Die Tshikapisk Foundation bemüht sich um die Vermittlung von Wissen über die Geschichte der Innu und die für ihre Jagdkultur wesentlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten an junge Innu-Erwachsene. Die Foundation errichtet zur Zeit ein Innu-Kulturzentrum am Kamestastin-See, einem spektakulären wassergefüllten Meteoritenkrater mitten im Gebiet der Innu.

Die Einnahmen des Zentrums sollen von Besuchern kommen, die von der großartigen Tier- und Pflanzenwelt und den Möglichkeiten zum Wandern und Fliegenfischen in die Gegend gelockt werden, und diese Einnahmen sollen in Bildungsprogramme fließen, die jungen Innu ein Verständnis von traditionellen Fertigkeiten und Wissen über alle Aspekte der Innu-Kultur vermitteln. Jean-Pierre erklärte heute: „In den vier Jahren seit mein Sohn sich umgebracht hat, hat eine große Anzahl Innu Selbstmord begangen. Heute beachten die kanadischen Medien das nicht mehr, aber die Probleme sind noch genauso schwerwiegend, denn die jungen Innu sind völlig von ihrer Identität als Innu abgeschnitten. Alle gesellschaftlichen Einrichtungen Kanadas entfernen unsere jungen Leute zwangsläufig von ihrer eigenen Kultur und bringen sie in eine Identitätskrise: Das Umsichgreifen von Benzinschnüffeln, Alkoholismus und Selbstmord in unseren Gemeinschaften ist das Ergebnis davon. Tshikapisk will einige dieser Probleme angehen."

Außerdem spricht Ashini das einseitige Waldkaribu-Jagdverbot der Regierung von Neufundland und Labrador an. Nach Ashinis Ansicht müssen alle Innu-Gemeinschaften vollständig und gleichberechtigt in sämtliche Schutzmaßnahmen für das Waldkaribu einbezogen werden. „Kanada hat die Innu in zwei Provinzen geteilt, aber wir sind nicht Quebec-Innu und Labrador-Innu, wir sind ein gemeinsames Volk mit den gleichen Rechten auf unsere einzigartige Lebensweise nach Artikel 1 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte (UN Covenant on Civil and Political Rights). Das Recht indigener Völker auf Selbstbestimmung setzt voraus, dass alle Völker frei über ihre natürlichen Ressourcen verfügen können und nicht ihrer Lebensgrundlage beraubt werden dürfen. Kanada hat sich hartnäckig geweigert, seinen internationalen Verpflichtungen den Innu gegenüber zu genügen; jetzt haben wir Survival International über diese einseitigen Maßnahmen der Regierung von Neufundland und Labrador informiert, und sie beobachten die Lage sorgfältig."

„Die Tshikapisk Foundation will allen Innu-Jägerfamilien Selbstbestimmung ermöglichen, indem sie Mittel beschafft, damit sie ein Leben führen können, das ihnen neue Kraft gibt."


Mehr Informationen erhalten Sie von Survival Deutschland; per Tel.: ++49 (0)30 29002372 oder per Email: [email protected]

Or Jean-Pierre Ashini, Tel. 011 44 783 776 7510 (in English).

Pour informations en français: Chief Jean-Charles Pietacho – 418 538 6301 or Chief Rosario Pinette 418 968 2266

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