Botswana: Reservat für Touristen zugänglich, während Buschleute 400km für Wasser laufen sollen

12 Mai 2008

Diese Seite wurde 2008 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Die Regierung Botswanas preist diese Woche den Zentral Kalahari Wildreservat (CKGR) als erstklassiges Ziel für Touristen an, während sie aber gleichzeitig den Buschleuten in dem Reservat den Zugang zu ihren Wasserstellen untersagt.

Auf der INDABA Tourismusmesse, die diese Woche in Durban stattfindet, wirbt die Tourismusbehörde Botswanas für Botswana als erstklassiges Reiseziel. Die Regierung hat gerade eine Safari-Konzession an das südafrikanische Tourismusunternehmen Safari & Adventure Company in dem Reservat vergeben, nahe der Gemeinde der Buschleute Malopo.

Trotz der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs Botswanas, dass die Buschleute das verfassungsmäßige Recht haben, im Central Kalahari Game Reserve zu leben, unternimmt die Regierung alles, um sie fernzuhalten, und verhindert daher ihren Zugang zu Wasser und verbietet ihnen die Jagd.

Die Safari & Adventure Company wird Bohrlöcher anlegen müssen, um ihre Gäste und Angestellten mit Wasser zum Trinken, Duschen und Kochen zu versorgen. Die botswanische Regierung weigert sich jedoch noch immer, die Buschleute auch nur eines der Löcher im Reservat benutzen zu lassen. Stattdessen wurde ihnen angetragen, einen 400 km Fußmarsch in Kauf zu nehmen, um Wasser zu holen. Die Buschleute sind zu dem anstehenden Bau der Touristenunterkünfte auf ihrem Land nicht nach ihrer Meinung gefragt worden.

Der Direktor von Survival, Stephen Corry, sagte heute: „Wer, glaubt die Regierung, wird ein kühles Getränk schlürfen und dabei den Sonnenuntergang über der Kalahari betrachten wollen, wenn man dabei von stark durstenden Buschleuten beobachtet wird? Solange die Buschleute von ihrem Land ferngehalten werden, ihnen ihr Recht, ihre Nahrung zu erjagen, verwehrt bleibt und ihnen sogar Wasser verweigert wird, genauso lange haftet den Bemühungen der Regierung, den Tourismus voranzutreiben, auch diese Ungerechtigkeit an.“

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Laura Engel unter (030) 722 931 08 oder per Email an [email protected]

Buschleute
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