UN-Gespräche über Klimawandel schließen Indigene aus

12 Dezember 2008

Diese Seite wurde 2008 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Vertreter indigener Völker haben bei der UN-Klimakonferenz in Poznan, Polen, kritisiert, dass die Meinung der indigenen Bevölkerung missachtet wird. Des Weiteren wird beanstandet, dass die Rechte der Einheimischen an Wäldern, in dem sie leben und den sie beschützen, nicht anerkannt werden.

Die USA, Australien, Neuseeland und Kanada arbeiteten zusammen, um, in einem Entwurfsabkommen für die Konferenz, alle Verweise auf das Recht der indigenen Bevölkerung zu annullieren. Außerdem weigerten sich alle vier Länder die UN Deklaration für die Rechte der indigenen Bevölkerung (UN Declaration on Rights of Indigenous People) zu unterzeichnen. Keiner der vier Staaten hat das internationale Gesetz für indigene Völker ratifiziert, welches unter dem Namen ILO 169 bekannt ist. Das Entwurfsabkommen von Poznan zeigt, wie ein internationales Projekt zur Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Schädigung von Wäldern (REDD; Reduce Emissions from Deforestation and Degradation) umgesetzt werden könnte. Anfangs bezog man sich auf die „Anerkennung der Rechte und Bedeutung von betroffenen indigenen Völkern“, allerdings wurden diese Rechte in der abgeänderten Version nicht erwähnt.

Der REDD Plan, bei dem reiche Industrienationen Schwellenländer dafür bezahlen, ihre Wälder intakt zu halten, ist bei der globalen Zusammenarbeit gegen den Klimawandel schnell zu einem Kernthema geworden. Außerdem erwartet man, dass der REDD Plan einen Großteil sämtlicher Abkommen ausmacht, die das Kyoto Protokoll, welches im Jahr 2012 ausläuft, ersetzen. Mit diesem Plan riskiert man jedoch die ernsthafte Gefährdung des Lebens und der Gesundheit der indigenen Völker, wenn ihre Rechte an dem Land  nicht von Beginn anerkannt und respektiert werden. Studien haben ergeben, dass der beste Weg den Regenwald zu schützen, darin besteht, die Rechte derjenigen zu schützen, die in ihm leben. 162 Millionen Hektar des Amazonas-Regenwaldes wurden als indigenes Territorium anerkannt und vor der Abholzung gerettet. Davi Yanomami, ein Yanomami Schamane aus Brasilien, sagt: „Der Wald kann nicht gekauft werden; er ist unser Leben und wir haben ihn immer beschützt. Ohne Wald herrscht nur Krankheit und ohne uns ist es ein totes Land. Gebt uns unser Land und unsere Gesundheit wieder, bevor es zu spät für uns und zu spät für euch ist.“

Die Länder vieler Indigener sind nach wie vor ungeschützt und sogar das Land, welches bereits anerkannt wurde, ist bedroht. Die Indianer von Raposa Serra do Sol stehen kurz vor dem Ende eines jahrelangen Kampfes vor dem Obersten Gerichtshof Brasiliens. Es geht um die Beibehaltung der Anerkennung ihres Landes, nachdem ein mächtiges Konsortium von Farmern und Politikern versuchte die Demarkierung aufzuheben.

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