UN Bericht gegen Ölexploration auf Land unkontaktierter Völker

7 April 2010

Kürzlich kontaktierter Mastanahua Mann, Peru. Einige seiner Angehörigen bleiben unkontaktiert. © David Hill/Survival

Diese Seite wurde 2010 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Der Bericht einer UN Organisation drängt Perus Regierung, die Suche nach natürlichen Ressourcen auf indigenem Land einzustellen, solange die dort lebende Bevölkerung nicht ihre volle Zustimmung gegeben haben.

Die dringliche Empfehlung der Expertenkommission der Internationalen Arbeitsorganisation bedeutet faktisch, dass keine Bohrungen nach Öl und Gas auf dem Land stattfinden sollen, das von unkontaktierten Völkern bewohnt wird.

Der Bericht der ILO wurde veröffentlicht, kurz bevor das englisch-französische Unternehmen Perenco seine Pläne bekannt gab, eine Ölpipeline tief in das Gebiet unkontaktierter Völker zu verlegen. Momentan wartet zudem das Unternehmen Repsol-YPF auf die Erlaubnis der peruanischen Regierung, Sprengungen in derselben Region vornehmen zu lassen.

Während Perenco leugnet, dass die Völker existieren, ist ihre Existenz Repsol zufolge „möglich“.

Die ILO führt das Beispiel isolierter Cacataibo-Indianer als „symbolisch“ für die Haltung der Regierung Perus gegenüber der indigenen Bevölkerung an. Eine unbekannte Anzahl von Cacataibo lebt ohne Kontakt zu Außenstehenden, aber eine kanadische Ölgesellschaft, Petrolifera, unterzeichnete einen Vertrag mit der Regierung, um auf deren Land zu fördern.

„Das Expertenkomitee bestärkt die Regierung Perus darin, ihre Erforschung und Ausbeutung natürlicher Ressourcen einzustellen, welche die Völker beeinträchtigen, die von […] der Konvention (169) so lange geschützt sind, bis die Mitwirkung und Konsultation der betroffenen Menschen sichergestellt ist,“ sagt die ILO.

Die ILO Konvention 169 ist das einzige internationale Abkommen, das indigenen Völker rechtlichen Schutz bietet. Peru ratifizierte es 1994, scheitert aber regelmäßig darin, es einzuhalten.

Der Direktor von Survival, Stephen Corry, sagte heute, „Dies ist ein verzweifelt beschämender Rückschritt für die peruanische Regierung. Sie muss die Empfehlungen der ILO befolgen und damit aufhören, indigenes Gebiet ohne die Einwilligung der Bevölkerung an multinationale Konzerne zu vergeben – besonders, wenn es von unkontaktierten Völkern bewohnt wird.“

Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte Linda Poppe
T: +49(0)30 72 29 31 08
E: [email protected]

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