Nach Protesten auf den Philippinen: Bergbaulizenz auf Eis

25 Juni 2010

Palawan Mann klettert auf einer Seil-Brücke aus Peddigrohr in die Krone eines Ginuqu-Baumes. © Dario Novellino

Diese Seite wurde 2010 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Auf den Palawan Inseln in den Philippinen protestierten am 7. Juni über 600 Indigene und Farmer gegen eine geplante Nickelmine auf ihrem Land.

Die Demonstranten riefen die Provinzregierung dazu auf, den Unternehmen Macro Asia und Ipilian Nickel Mining Corporation (INC) zu untersagen, in dem Gebiet, welches zudem UNESCO Weltbiosphären Reservat ist, eine Mine zu eröffnen. Die Demonstranten kritisierten darüber hinaus eine vorläufige Genehmigung zum Bergbau, die dem kanadischen Unternehmen MBMI erteilt wurde.

Nach Verhandlungen mit dem Demonstranten gab die Provinzregierung bekannt, dass die Pläne von Macro Asia und INCs weiterer Untersuchen bedürfen. Die Anträge der beiden Unternehmen wurden bis zur Klärung aller weiteren Fragen „auf Eis gelegt.“

Die Demonstranten nannten ihren Protest „Karaban“: Mit Karaban bezeichnen die indigenen Palawan einen Bambusköcher, der Pfeile für ihre Blasrohre enthält. Er ist Symbol ihrer Identität und signalisiert ihnen zu Folge, dass sie „bereit sind alles zu tun“, um die Bergbauunternehmen von ihrem angestammten Land fern zu halten.

Der indigene Sprecher von ALDAW (Ancestral Land/Domain Watch) Artiso Mandawa, sagte, „Bergbau ist keine Entwicklung. Er erzeugt Konflikte zwischen den Menschen und zerstört unsere Kultur indem er fremde Werte in unsere Gemeinden bringt. Einige Mitglieder meiner Gemeinschaft haben nur wenig Kontakt mit der Außenwelt und sind noch nicht einmal in der Provinz oder im Land erfasst. Sie waren die ersten Bewohner dieser Insel und dennoch scheinen sie für die Regierung nicht zu existieren.“

Maman Tuwa, ein Ältester des isoliert lebenden Palawan Volkes vom Berg Gantong, fürchtet, dass Bergbau seine Gemeinschaft zerstören wird. „Wenn unsere Berge zerstört werden, wie sollen wir überleben? Was werden wir anbauen, wenn die Erde der Hochländer ins Tal gewaschen wird? Wie werden wir unsere Kinder ernähren? Wir werden sicher sterben.“

Survivals Direktor Stephen Corry sagte: „Wir begrüßen die Entscheidung der Provinzregierung, die Bergbauvorhaben auf dem Land der Palawan auf Eis zu legen. Wir drängen die Regierung der Philippinen, keine solchen Projekte auf dem Land der Palawan zuzulassen, ohne deren freies, vorheriges und informiertes Einverständnis. Wir bitten zudem den gewählten Präsidenten Benigno Aquino III, das Bergbaugesetzt von 1995 aufzuheben, welches so fatale Folgen für die indigenen Menschen der Philippinen hat.“

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