Peru: Polizei wegen Bagua-Massaker angeklagt

8 April 2011

Ein verwundeter Demonstrant wird von Polizisten geprügelt, Bagua, Peru © Marijke Deleu and Thomas Quirynen

Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Gegen drei leitende Beamte der peruanischen Polizei und Armee sind wegen ihrer Rolle im Bagua-Massaker Bewährungsstrafen verhängt worden. Damals kamen bei Zusammenstößen zwischen Amazonas-Indigenen und der Polizei 33 Menschen ums Leben.

In der Stadt Bagua im nördlichen Amazonas war nach Monaten der Unruhen im Juni 2009 die Gewalt eskaliert. Anlass war die Entrüstung über mangelnde Beteiligung indigener Völker an der Entwicklung neuer nationaler Gesetze.

Indigene fürchteten, dass eine neue Landgesetzgebung ihre Rechte unterlaufen würde und es für Unternehmen vereinfachen würde, die Kontrolle über ihre Gebiete zu erhalten.

Einem Bericht des peruanischen Ombudsmanns zufolge, wurden bei den Protesten 23 Polizisten, fünf Indigene und fünf Zivilisten getötet. Weitere 200 Menschen wurden verletzt. Inoffiziellen Berichten zufolge kamen noch weiter Menschen ums Leben.

Präsident Alan García, dessen Amtszeit dieses Jahr ausläuft, ist für das Vorantreiben kontroverser Entwicklungsprojekte gegen den Willen peruanischer Indigener stark in die Kritik geraten.

Mehr als 70 Prozent des peruanischen Amazonasgebietes sind inzwischen für Ölförderung ausgezeichnet. Zudem droht eine Reihe von Staudämmen zehntausende Indigene aus ihren Häusern zu vertreiben.

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