Weiterer Rückschlag für Vedantas Projekte in Niyamgiri

19 Juli 2011

Vedanta Raffinerie in Lanjigarh, Ausblick von den Niyamgiri-Bergen © Survival

Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Innerhalb weniger Tage hat der Bergbaukonzern Vedanta die Umweltgenehmigung für seine Mine in den indischen Niyamgiri-Bergen und ein Berufungsverfahren zur Erweiterung der benachbarten Aluminium- Raffinerie verloren.

Kurz vor seinem Ausscheiden hat Indiens Umweltminister Jairam Ramesh eine Genehmigung für die heftig kritisierte Bauxit-Mine des an der britischen Börse geführten Unternehmens Vedanta Resources zurückgezogen.

Ein weiterer Antrag auf eine andere Genehmigung wurde von Rameshs Ministerium bereist im August 2010 abgelehnt, nachdem eine Untersuchung die „eklatante Verachtung“ für die Rechte indigener Völker, darunter die Dongria Kondh, und „schwerwiegende Verstöße“ gegen nationales Recht festgestellt hatte.

Beide Genehmigungen sind notwendig, damit Vedanta den Tagebau eröffnen kann.

Die Entscheidung des Umweltministeriums vom August wird momentan vor dem Obersten Gericht verhandelt, nachdem die lokale Regierung in Orissa, dem Bundesstaat in dem die Mine hätte gebaut werden sollen, die Entscheidung des Ministeriums angefochten hat.

Die indigenen Dongria Kondh, die ausschließlich in den Niyamgiri-Bergen leben, lehnen die Raffinerie und die plante Mine weiterhin ab. Ein Sprecher der Dongria sagte gegenüber Survival: „Wir haben gehört, dass die Mine gestoppt wurde. Aber wir fürchten, dass, solange die Raffinerie noch da ist, unser Volk, unser Land, uns eines Tages genommen werden können. Wenn die Raffiniere verschwindet, werden wir glücklich sein.“

Vedanta hatte gehofft die Raffinerie in Lanjigarh um das Sechsfache zu erweitern, aber das Umweltministerium hatte dem Unternehmen die Erlaubnis verweigert. Vedanta verlor diese Woche sein Berufungsverfahren gegen die Entscheidung – ein weiterer Nagel im Sarg des Projektes.

In der Zwischenzeit ist eine Gruppe von Dongria-Anführern in einen anderen Teil Orissas gereist, um dort den Widerstand lokaler Dorfbewohner gegen eine Stahlfabrik des koreanischen Unternehmens POSCO zu unterstützen.

Vedantas Jahresversammlung findet am 27. Juli in London statt. Auch dort wird sich Vedanta kritischen Fragen zu der Niyamgiri-Mine und anderen kontroversen Projekten stellen müssen. Survival wird ab 14 Uhr vor der Veranstaltung demonstrieren, um Vedanta aufzufordern seine Pläne in den Niyamgiri-Bergen aufzugeben.

Dongria Kondh
Indigenes Volk

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