Mega-Staudamm am Amazonas vorläufig eingestellt

30 September 2011

Anführer der Kayapo Indigenen bei einem Protest
gegen Belo Monte, der ihre Lebensweise zu
zerstören droht. © Antonio Bonsorte/Amazon Watch

Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

In Brasilien hat ein Richter angeordnet, dass der Bau des Belo Monte Mega-Staudamms eingestellt werden soll, weil er das Fischen der lokalen Bevölkerung stören könnte.

Tausende Indianer und viele andere Gemeinschaften, die im Gebiet des Xingu-Flusses leben, sind auf das Fischen angewiesen, da es einen wesentlichen Teil ihrer Ernährung darstellt.

Der Richter hat dem Konsortium, das den Staudamm baut (Norte Energia S.A.), untersagt, Arbeiten, die den natürlichen Verlauf des Xingu-Flusses stören, umzusetzen.

Wenn sich Norte nicht daran hält, muss das Konsortium täglich mehr als 100.000 US Dollar Bußgeld zahlen.

Belo Monte wird, falls er gebaut wird, der drittgrößte Staudamm der Welt sein. Nicht nur werden Fischbestände dadurch stark betroffen sein, es könnte auch zur Vernichtung riesiger Waldflächen kommen, in denen indigene Völker, unter anderem unkontaktierte Indianer leben.

Sheyla Juruna, die zum Juruna-Volk gehört, das ebenfalls vom Damm betroffen sein wird, sagte: “Wir betrachten den Fluss als unser Zuhause. Wir wollen den Staudamm nicht haben und nichts mit diesem zerstörerischen Projekt zu tun haben… Wir wollen unsere Rechte bewahren.”

Die Indianer haben dem Projekt nicht zugestimmt und haben gewarnt, dass der Xingu-Fluss ein “Fluss des Blutes” werden könnte, wenn der Bau von Belo Monte weiterverfolgt wird.

Sie haben zahlreiche Proteste gegen Belo Monte geführt. Im August sind Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um die brasilianische Regierung zu überzeugen, den Bau des Staudammes zu unterbrechen. Survival-Unterstützer haben in Berlin, London, Paris und Madrid den brasilianischen Botschaften Briefe überbracht, in denen sie ihre Besorgnis um die Indianer ausdrücken.

Die brasilianische Regierung hatte die Baugenehmigung für den Staudamm am Anfang dieses Jahres ausgestellt, obwohl die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte darum gebeten hatte das Projekt solange einzustellen, bis die Rechte der Indianer respektiert werden.

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