Indien: Tausende bei Protestmarsch, Entscheidung zu Vedanta erneut vertagt

7 Dezember 2012

Mit einem Protestmarsch bestätigten Tausende erneut, dass sie Pläne für einen Tagebau in den Niyamgiri-Bergen ablehnen. © Bikash Khemka/Survival

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Am Donnerstag nahmen Tausende indigene Frauen und Männer an einem Protestmarsch am Fuße von Indiens Niyamgiri-Bergen teil, um ihre ungebrochene Opposition zum kontroversen Bergbauvorhaben des Konzerns Vedanta zu bezeugen. Unter den Demonstranten waren auch Angehörige der indigenen Dongria Kondh.

Der Oberste Gerichtshof Indiens hätte am Donnerstag endgültig über die Zukunft des geplanten Tagebaus am Berg entscheiden sollen, vertagte seinen Entschluss aber auf Januar.

Die Kritik an Vedantas Vorhaben, am heiligen Berg in Niyamgiri Bauxit abzubauen, ist im Bundesstaat Odisha (ehemals Orissa) und über dessen Grenzen hinaus ungebrochen.

Schätzungen zufolge haben mehrere tausend Menschen am Donnerstag an der aufgeheizten Demonstration vor den Toren der Bauxit-Raffinerie des britischen Konzerns in Lanjigarh teilgenommen. Demonstranten vor der Vertretung Indiens in London unterstützen ebenfalls den Aufruf, Vedantas heftig umstrittenes Bauxit-Projekt zu beenden.

Der Rohstoffkonzern hat mittlerweile erklärt, dass er seine Raffiniere schließen würde. Ohne die Erlaubnis in den Niyamgiri-Bergen abzubauen, gibt es nicht genug Bauxit für die Auslastung der Anlage.

Die indigenen Dongria Kondh, die den fast aussichtslosen Kampf für den Schutz ihres Landes zu gewinnen scheinen, fordern den kompletten Rückbau der Anlage, da sie eine Wiedereröffnung fürchten.

Prafulla Samantara, ein Aktivist in Odisha, erklärte gegenüber Survival International: „Seine Gegenwart ist schädlich und gefährlich. Wir wollen, dass Vedanta seine Koffer packt.“

Die Zukunft der Dongria Kondh bleibt ungewiss, bis Indiens Oberster Gerichtshof den Prozess zu Ende bringt, der sich wiederholt verzögert hat. Verhandelt wird ein Widerspruch zu der historischen Entscheidung des damaligen Umweltministers aus dem Jahr 2010, die Vedanta den riesigen Tagebau in den Bergen untersagte.

Indiens Dongria Kondh sind entschlossen ihren heiligen Berg zu beschützen. © Lewis Davies/Survival

Gegenüber Survival erklärten zwei Frauen der Dongria Kondh : „Wir werden unser Land nicht verlassen. Wir werden all unsere Kraft einsetzen, um sie [Vedanta] dazu zu bringen, diesen Ort zu verlassen. Lasst uns unser Leben in Frieden leben.“

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: „Die Proteste am Donnerstag in Niyamgiri zeigen erneut die ungebrochene Kraft der Dongria Kondh, die seit Jahren unter der schrecklichen Angst leiden, vielleicht ihr Land zu verlieren. Die Schließung der Raffinerie bringt sie ihrem Ziel, ihren Berg zu schützen, einen Schritt näher. Aber die Schließung muss dauerhaft sein.“

Dongria Kondh
Indigenes Volk

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