Berlin: Appell an Perus Präsident, das Land unkontaktierter Völker zu schützen

14 Juli 2014

Experten schätzen, dass illegale Abholzung und Drogenschmuggel in Peru ein unkontaktiertes Volk zur Flucht zwangen, das vor wenigen Tagen Kontakt mit Außenstehenden aufnahm. Foto zeigt ein anderes unkontaktiertes Volk (2010). © G. Miranda/FUNAI/Survival

Diese Seite wurde 2014 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Zum heutigen Deutschlandbesuch von Perus Präsident Ollanta Humala anlässlich einer Klimakonferenz, appelliert Survival International, die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker, an den Präsidenten, die Gebiete unkontaktierter Völker im Amazonas-Regenwald vor illegaler Abholzung und Drogenhändlern zu schützen.

Erst vor wenigen Tagen wurde die beunruhigende Meldung bekannt, dass ein unkontaktiertes Volk auf der brasilianischen Seite der Grenze Kontakt zu Außenstehenden aufgenommen hat. Die brasilianische Regierung glaubt, dass die Indigenen aus Peru über die Grenze gedrängt wurden, weil es den peruanischen Behörden nicht gelungen ist, illegale Abholzung und Drogenschmuggel in ihrem Gebiet zu bekämpfen.

Auch in anderen Regionen von Perus Amazonasregenwald stehen unkontaktierte Völker angesichts massiver Gas- und Ölprojekte unter Druck. Sollte ihr Land nicht geschützt werden, könnten die Folgen von Gewalt und eingeschleppten Krankheiten, gegen die unkontaktierte Gemeinden keine Abwehrkräfte ausgebildet haben, fatal sein.

In einem Brief an Präsident Humala appelliert Survivals Direktor Stephen Corry: “Um das Überleben und den Schutz unkontaktierter Völker sicherzustellen, müssen alle legalen und illegalen Arbeiten auf ihren Gebieten sofort gestoppt werden … Ich bitte Ihre Regierung schnell zu handeln, um den Schutz der Gebiete unkontaktierter Völker sicherzustellen.”

Corry erklärte heute weiter: “Satellitenaufnahmen belegen, dass indigene Territorien den besten Schutz gegen die Abholzung des Amazonasregenwaldes bieten. Deshalb ist auch der Schutz indigener Gebiete ein Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel. Wir wissen, dass indigene Völker besser als alle anderen auf ihre Umwelt achtgeben. Sie sind die besten Umweltschützer. Die beste Verpflichtung, die Peru für den Umweltschutz eingehen kann, ist deshalb sicherzustellen, dass seine indigenen Territorien geschützt sind.”

Hinweise an die Redaktion:

- Präsident Humala wird am Montag (14. Juli) in Berlin auf dem Petersberger Klimadialog sprechen. Peru wird im Dezember 2014 Gastgeber der UN-Klimakonferenz sein.

- Lesen Sie hier Survivals Brief an Präsident Humala (233 KB, PDF, in Spanisch).

- Während Humalas Besuch wurde auch das deutsch-peruanische Rohstoffabkommen unterzeichnet. Survival fordert von Deutschland auch in diesem Zusammenhang die Ratifizierung des Abkommens ILO 169 zum Schutz der Rechte indigener Völker.

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