Guarani Kinder unterernährt wegen Landmangel

3 April 2008

Mutter und Kind vom Stamm der Guarani. © João Ripper/Survival

Diese Seite wurde 2008 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Ein brasilianischer Staatsanwalt hat einer Untersuchungskommission der brasilianischen Regierung mitgeteilt, dass durch das Versagen der Regierung, beim Schutz und der Abgrenzung des Landes der Guarani, deren Kinder in großem Maße unterernährt sind.

Staatsanwältin Deborah Duprat sagte letzte Woche: "Es gibt nicht genug Platz für diese Gruppen… Das führt zu Problemen wie Unterernährung und anderen Krankheiten." Duprats kritische Bemerkungen kommen kurz vor dem Weltgesundheitstag am 7. April, an dem vor sechzig Jahren die Weltgesundheitsorganisation gegründet wurde.

Zwischen Januar und Oktober des letzten Jahres starben in der Gemeinde Japorã im Staate Mato Grosso do Sul sechzehn Guarani Kinder unter einem Jahr. Mato Grosso bedeutet zwar "dichter Wald", doch die Wälder werden für Soja-Plantagen, Viehhaltung und Zuckerrohranbau gerodet. Die Guarani werden immer dichter auf wenig Land zusammengedrängt und das macht es ihnen unmöglich, ausreichend Nahrung anzubauen.

Die Guarani haben zudem eine der höchsten Selbstmordraten weltweit.: Zwischen 1985 und 2000 beging ein Prozent ihrer Bevölkerung Selbstmord; darunter auch Kinder, die erst neun Jahre alt waren.

Der aktuelle Bericht von Survival über den Gesundheitszustand der indigenen Völker "Fortschritt kann töten" zeigt die schockierenden Auswirkungen, die eine Trennung von ihrem Land und eine "erzwungene Entwicklung" auf die Gesundheit von indigenen Völkern haben.

Deborah Duprat appellierte an die brasilianische Regierung, sich nach dem Völkerrecht zu richten und das Land indigener Vöker anzuerkennen.

 Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte Laura Engel unter 030-72293108 oder per E-Mail an [email protected]

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