Indigene bitten die Welt um Hilfe, um unkontaktierte Verwandte zu retten

22 Oktober 2008

Diese Seite wurde 2008 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Vier Indigene, unter anderem ein Mann, dessen erster Kontakt zur Außenwelt nur vier Jahre zurück liegt, sind nach Asunción, Paraguays Hauptstadt, gefahren. Sie baten dort um dringende Hilfe, um ihre unkontaktierten Verwandten zu schützen, deren Wald und somit Heimat zerstört wird.

Die Wälder der Indianer werden illegal von brasilianischen Unternehmen abgeholzt, um Weiden für die Viehzucht zu schaffen. Satellitenaufnahmen zeigen, dass sich die Landfläche, die zerstört wurde, seit Mai dieses Jahres verdoppelt hat.

Esoi Chiquenoi, der 2004 kontaktiert wurde, jedoch noch unkontaktierte Verwandte hat, sagt: „ Ich appelliere an die Behörden, die Zerstörung unseres Waldes zu stoppen. Meine Familie ist dort. Dort ist unser Zuhause. Immer mehr Aushänge tauchen auf unserem Land auf, die uns das Eintreten verbieten. Wir verlieren unseren Wald.“

Gabide Etacori sagt: „Diejenigen, die den Wald zerstören, sind die Wilden. Wir sind diejenigen, die diese Gegend wirklich kennen – hier sind unsere historischen Stätten und Friedhöfe… (Unsere Verwandten) brauchen den Wald um zu essen und für Wasser; wenn der Wald zerstört wird, sterben wir.“

Die Indianer, Angehörige der Ayoreo-Totobiegosode, haben sich mit Vertretern verschiedener Ministerien und anderer Organisationen getroffen. Sie hoffen, genug Druck auf die Behörden ausüben zu können, um die Zerstörung des Waldes, welche illegal von den Firmen Yaguarete Porá SA, River Plate SA und BBC SA ausgeführt wird, zu stoppen.

Die Totobiegosode leben in einem Teil Paraguays, der als „Chaco“ bekannt ist. Es ist nicht bekannt, wie viele unkontaktierte Totobiegosode, die jeder Art von Kontakt mit Außenstehenden außerordentlich verwundbar gegenüberstehen, es gibt. Sie sind das einzige unkontaktierte Volk in Südamerika außerhalb des Amazonasgebiets.

Stephen Corry, Vorsitzender von Survival International, sagte heute: „Es ist eine gute Möglichkeit für die Ayoreo-Totobiegosode, ihren Standpunkt und ihre Forderungen klar zu machen und mehr Aufmerksamkeit auf die Notlage ihres Waldes und ihrer unkontaktierten Verwandten zu ziehen. Die Regierung Paraguays muss sich aufrichten und Notiz nehmen – wenn nicht, kann es durchaus sein, dass die unkontaktierten Indigenen ausgelöscht werden.“


Um Satellitenaufnahmen zu sehen, die von Mai bis Oktober diesen Jahres gemacht wurden, klicken Sie hier

Survival Mitarbeiter Jonathan Mazower, der kontaktierte Angehörige der Totobiegosode getroffen hat, steht gerne für Interviews zur Verfügung.

Ende

 

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Raphael Göpel telefonisch unter
+49 30 722 93 108 oder per E-Mail unter [email protected]

Ayoreo
Indigenes Volk

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