Vedantas Tagebau erneut auf dem Prüfstand

15 Juli 2010

Dongria Mädchen, Niyamgiri Berge, Indien © Survival

Diese Seite wurde 2010 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Bereits zum dritten Mal in diesem Monat erlebt das kontroverse Bergbauprojekt des Unternehmens Vedanta Resouces einen Rückschlag. Der Chefsekretär des indischen Bundesstaates Odisha hat eine erneute Untersuchung der Rechte der indigenen Dongria Kondh angeordnet, die von dem Bergbauprojekt betroffen wären.

Die Ankündigung kommt nur zwei Wochen nachdem der indische Umweltminister eine Untersuchung zum selben Thema einleitete und zehn Tage nachdem der niederländische Finanzdienstleister PGGM seine Anteile an Vedanta aufgrund ethischer Bedenken verkaufte.

Eine Untersuchung der Regierung vom März diesen Jahres kam zu dem Schluss, dass der Bergbau „zur Zerstörung der Dongria Kondh“ als indigene Gruppe führen könnte.

Nach indischem Recht können die Dongria Kondh kollektive Rechte an dem Wald geltend machen, den sie historisch nutzen und schützen.

Vedanta plant bereits seit einigen Jahren auf dem heiligen Berg der Dongria einen Tagebau zu errichten, hat bisher jedoch die notwendige abschließende Genehmigung noch nicht erhalten.

Im vergangen Jahr gab der Umweltminister bekannt, dass diese Genehmigung nicht erteilt werden würde, solange die Rechte der Dongria an dem Wald nicht geklärt seien.

Als Survival die Dongria im Dezember 2009 besuchte, wussten viele der betroffenen Dongria nichts über ihren Anspruch auf das kollektive Land.

Vedanta Resources wird mehrheitlich vom Milliardär Anil Agarwal gehalten, der sich mit den Sorgen der Aktionäre bei der Jahreshauptversammlung des Unternehmens am 28. Juli in London beschäftigen muss.

Survivals Direktor Stephen Corry sagte: „Wie vieler weiterer Untersuchungen bedarf es, bis jeder endlich akzeptiert, dass Vedantas Bergbau die Zukunft der Dongria bedrohen und Indien zum Bruch internationalem Rechts bringen würde?“

Dongria Kondh
Indigenes Volk

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