Indien: Vedantas kontroverser Tagebau wieder vor Gericht

16 März 2011

Vor Indiens Oberstem Gericht wurde Einspruch gegen die Entscheidung des Umweltministers eingereicht, Vedantas Mine zu stoppen. © Lewis Davies/Survival

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Indiens Höchstes Gericht befasst sich erneut mit der Bauxit-Mine des börsennotierten Bergbaugiganten Vedanta Resources im ostindischen Bundesstaat Orissa.

Der Tagebau wurde im August letzten Jahres gestoppt, nachdem unabhängige Experten angemahnt hatten, dass die Mine die indigenen Dongria Kondh in der Region „zerstören“ würde.

Die Regierung von Orissa, die den Bau der Mine unterstützt, hat nun durch die staatliche Orissa Mining Corporation (OMC) eine Klage am Obersten Gericht eingereicht, um den Baustopp zu kippen. OMC hatte mit Vedanta einen Vertrag zum Bau des kontroversen Tagebaus abgeschlossen.

Vedanta Resources plante mit der Mine seine benachbarte Aluminium-Raffinerie zu versorgen. Im Oktober wurde aber auch die Erweiterung dieser Anlage um das Sechsfache der ursprünglichen Größe gestoppt. Vedanta hat die Entscheidung vor Orissas Landesgericht angefochten. Die Verhandlung wurde am 28. Februar beendet, eine Entscheidung aber bisher vertagt.

Kurz vor dem Baustopp von Vedantas Mine im August, waren zwei der aktivsten Gegner der Mine und Anführer der Dongria Kondh entführt und verprügelt worden. Ihren Angaben zufolge handelte es sich bei den Entführern um Polizisten in Zivil. Das indigene Volk hatte eine erfolgreiche internationale Kampagne zum Schutz seiner Heimat gestartet und auch prominente Unterstützung erhalten.

Ebenfalls im August verloren die Aktien Vedantas dramatisch an Wert. Sie liegen seitdem signifikant unter dem britischen Aktienindex FTSE 350 für den Bergbausektor. Eine Entwicklung, die Investoren Millionen gekostet hat.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte: „Die Dongria Kondh wollen diese Mine nicht, die das Leben von vielen von ihnen zerstören würde. Wann wird die Regierung in Orissa aufhören einen milliardenschweren britischen Bergbaukonzern zu unterstützen und anfangen, seine eigenen Bürger zu schützen?“

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