Tansania: Hadza-Volk feiert erste Landtitel

8 November 2011

Die Landtitel der Hadza werden bei einer Zeremonie offiziell übergeben © Dorobo Fund for Tanzania / UCRT

Diese Seite wurde 2011 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Eines der wenigen Jäger und Sammler Völker Ostafrikas feiert die Anerkennung seiner Landrechte.

Die Landtitel wurden im Oktober während einer besonderen Feier in der Hadza-Gemeinde Domongo offiziell übergeben.

Es ist das erste Mal, dass eine tansanische Regierung die Bodenrechte einer indigenen Minderheit offiziell anerkennt.

Dorothy Wanzala, Assistentin des Kommissars für Land in der Nordzone, sagte den Teilnehmern während der Zeremonie: “Wir haben entschieden, dass die Hadza offizielle Eigentumsurkunden bekommen sollten, um sicherzustellen, dass die letzten Jäger und Sammler des Landes nicht durch landhungrige Eindringlinge gestört werden. Dies gilt besonders in einer Zeit, in der mehr und mehr Menschen auf das Land drängen.”

Naftali Kitandu, ein Sprecher der Hadza, sagte: “Das Eindringen von anderen Völkern, die Viehherden mit sich bringen und im Tal Landwirtschaft einführen, bedroht die Lebensgrundlagen des Hadza-Volkes, das für sein Überleben nur Früchte, Wurzeln, Honig und kleine Tiere braucht.”

Nach der Feier sagte ein Angehöriger der Hadza gegenüber Survival: “Wir sind sehr froh. Jetzt müssen wir sicherstellen, dass wir für andere Hadza-Gemeinden auch Landtitel erhalten.”

Die Hadza sind ein kleines Volk von etwa 1.500 Jägern und Sammlern, das im Nordwesten Tansanias lebt. Sie sprechen eine Klicksprache.

Bis in die 1950er Jahre lebten die Hadza ausschließlich vom Jagen und Sammeln. Sie lebten in kleinen mobilen Gemeinden, hatten weder “Häuptlinge” noch waren sie formal politisch organisiert. In den letzten Jahrzehnten ist ihr Leben jedoch wesentlich härter geworden, da größere Gemeinden, die Viehzucht betreiben, sich einen wesentlichen Teil ihres Landes angeeignet haben. Dadurch sind Fauna und Flora, von der die Hadza ihre Lebensgrundlage bestreiten, stark zerstört worden.

Eine Reihe nichtsstaatlicher Organisationen, darunter das Ujamaa Community Resource Team, hat die Hadza dabei unterstützt ihre Landrechte zu sichern. Der Anwalt der Organisation, Edward ole Lekaita, sagte: “Dies ist tatsächlich ein bedeutender Erfolg in unserem Kampf um die Lebensgrundlagen der Hadza und für eine aussichtsreiche Zukunft.”

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