Survival geht gerichtlich gegen Versteigerung heiliger Hopi-Objekte vor

9 April 2013

Hopi-Älterer James Kootshongsie, der 1996 starb. Die Hopi wehren sich vehement gegen den Verkauf heiliger Hopi-Objekte in einem Pariser Auktionshaus. © Survival International

Diese Seite wurde 2013 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Im Namen von Survival International haben Anwälte heute vor Gericht einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung eingereicht, um den Verkauf heiliger Objekte der Hopi zu stoppen, der für Freitag in einem Pariser Auktionshaus geplant ist.

Die Hopi aus Arizona (USA) haben sich zuvor schriftlich an das Auktionshaus Neret-Minet Tessier & Sarrou gewandt und um die Absage der Auktion gebeten. Sie argumentierten, dass die Objekte Teil des kulturellen Erbes ihres Volkes sind und dass ihre öffentliche Darstellung und ihr Verkauf ein gravierender Affront sind. Doch das Auktionshaus scheint weiterhin entschlossen, mit dem Verkauf wie geplant fortzufahren.

Der Anwalt Pierre Servan-Schreiber der Kanzlei Skadden, Arps hat heute von einem Pariser Richter die Genehmigung bekommen, das Auktionshaus am 11. April vor Gericht zu laden. Dort soll Survivals Antrag zur Suspendierung der Versteigerung – bis eine angemessene Bewertung der Rechtmäßigkeit der Sammlung und ihres Verkaufes vorgenommen werden kann – dargelegt werden.

Die Hopi haben ihre “vehemente Ablehnung” der Auktion erklärt und die unverzügliche Rückgabe der Objekte gefordert.

“Das Volk der Hopi muss seine kulturellen Vorstellungen, die wir für Jahrhunderte genutzt haben und noch heute nutzen, schützen”, erklärte LeRoy N. Shingoitewa, der Vorsitzende des Hopi-Rates. “Wir glauben, dass diese heiligen Objekte von den Hopi geraubt wurden und dass sie ihren eigentlichen Beschützern und Bewachern, den Kachina-Anführern, in ihren jeweiligen Hopi-Dörfern zurückgegeben werden müssen.”

Leigh Kuwanwisiwma, Direktor des Hopi Cultural Preservation Office, sagte: “Allein die Tatsache, dass ein Preisschild an diese kulturell bedeutenden und religiösen Objekte geheftet wurde, ist jenseits von empörend. Sie haben keinen Marktwert. Punkt.”

Stephen Corry, Direktor von Survival International, erklärte heute: “Es sollte dem Auktionshaus klar sein, dass der Verkauf dieser Objekte den Hopi erhebliche Kränkung und Trauer zufügen würde. Für die Hopi gehören diese Objekte nicht in ein Museum, sondern sie sind Teile ihrer lebendigen und aufstrebenden Kultur, die mit Respekt behandelt werden sollten. Die Versteigerer sollten nochmals in sich gehen und die Auktion absagen.”

Hinweis an die Redaktion:

- Die Hopi zählen rund 18.000 Angehörige in 12 Dörfern im Nordosten Arizonas. Sie nennen ihr angestammtes Land und ihre Heimat Hopituskwa.

- Lesen Sie den Brief der Hopi an das Auktionshaus. (PDF, 205 kb)

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