Bank Santander bestätigt weitere Unterstützung von Staudamm

12 Juli 2011

Der Santo Antonio Staudamm bedroht die Lebensgrundlage vieler indigener Völker. © João Zinclar 2007

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Europas größte Bank Santander hat bestätigt, den kontroversen Bau des Santo Antonio Staudamms im brasilianischen Amazonasgebiet weiter zu unterstützen. Noch vor einiger Zeit hatte die Bank erklärt, von dem Vorhaben abgerückt zu sein.

Im März diesen Jahres hatte die Bank gegenüber Mitglieder der Öffentlichkeit berichtet, dass die Finanzierung aufgrund von sozialen und ökologischen Bedenken gestoppt wurde.

Die Bank gab nun zu, dass sie die Finanzierung des Staudamms weiter unterstützt und entschlossen ist das kontroverse Vorhaben weiter zu fördern.

Santander ist Europas größte Bank. © P Clayton/ geograph.org.uk

Der Santo Antonio Damm soll Teil eines im Bau befindlichen Staudammkomplexes am Madeira Fluss werden. Der Damm droht große Flächen Wald zu zerstören, auf die viele indigene Völker angewiesen sind. Zudem wird der Bau von Straßen durch das Gebiet die Zuwanderung, Ansiedlungen und Abholzung des Waldbestandes weiter befördern.

Die unkontaktierten Völker in dem Gebiet sind besonders gefährdet, da sie keine Abwehrkräfte gegen eingeschleppte Krankheiten besitzen. Der Kontakt mit Außenstehenden riskiert daher ihre Ausrottung.

Die Anzahl von Malariaansteckungen ist seit dem Beginn des Baus drastisch gestiegen, was sich fatal auf die unkontaktierten Indianer auswirken könnte.

Die regionale Staatsanwaltschaft ermittelt in dem betroffenen Gebiet derzeit in 110 Fällen wegen Menschenrechtsverletzungen an Indigenen.

Anfang diesen Jahres reisten drei Sprecher indigener Völker aus dem Amazonasgebiet nach Paris und London, um gegen den Santo Antonio Damm und andere Projekte zu protestieren, die das Leben der indigenen Völker bedrohen.

Almir Surui, ein Angehöriger des Surui Volkes der sich gegen das Projekt einsetzt, sagte: „ Ich frage mich, was die brasilianische Regierung darüber denkt; wie kann sie Projekte vorantreiben, die ein ganzes Volk auslöschen könnten?“

Viele Organisationen weltweit, darunter Survival International, haben zum Stopp der Madeira Staudämme aufgerufen.

Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff besuchte vergangenen Woche die Baustelle, um der Umleitung des Madeira-Flusses beizuwohnen, die einen wichtigen Schritt im Projekt darstellt.

Es ist wahrscheinlich, dass der Damm noch in diesem Jahr in Betrieb genommen wird.

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