Unkontaktierte Völker PerusUnkontaktierte Völker PerusUnkontaktierte Völker PerusUnkontaktierte Völker PerusUnkontaktierte Völker Perus

Unkontaktierte Völker Perus

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Ihre Auslöschung droht durch Krankheiten und Landverlust

Tief im peruanischen Amazonas leben Völker, die keinen Kontakt mit der Außenwelt haben.

Arbeiter von Ölkonzernen und illegale Holzfäller dringen in ihr Land ein und gefährden ihr Überleben.

Survival nimmt an, dass es 15 unkontaktierte indigene Völker in Peru gibt. Sie leben in den abgelegensten Regionen des Amazonasregenwaldes.

Dazu gehören die Kakataibo, Isconahua, Matsigenka, Mashco-Piro, Mastanaahua, Murunahua (oder Chitonahua), Nanti und Yora.

Vielfache Bedrohungen

All diese Völker sind ernsten Bedrohungen ausgesetzt – ihr Land, ihr Lebensunterhalt und ihre Leben werden bedroht. Wenn nichts geschieht, werden sie wahrscheinlich bald verschwunden sein.

Unkontaktierte Völker sind sehr verletzlich gegenüber Kontakt mit Außenstehenden, da ihr Immunsystem nicht auf eingeschleppte Krankheiten eingestellt ist.

Die ILO-Konvention 169 erkennt das Land der Indigenen als ihres an, genauso wie es das Recht der Indigenen anerkennt, auf ihrem Land in einer frei gewählten Weise zu leben.

Als Folge des ersten Kontaktes sterben häufig 50 % eines indigenen Volkes. Manchmal werden ganze Völker ausgelöscht.

Diese Konvention wird von der peruanischen Regierung und den Unternehmen, die in das Land eindringen, missachtet.

Mit gutem Grund unkontaktiert

Alles, was wir über diese unkontaktierten Völker wissen, macht deutlich, dass sie ihre Abgeschiedenheit bewahren wollen.

Bei den wenigen Ereignissen, in denen sie gesehen oder angetroffen werden, machen sie es sehr deutlich, dass sie keinen Kontakt wünschen und in Ruhe gelassen werden möchten.

Manchmal reagieren sie aggressiv, um ihr Territorium zu verteidigen oder hinterlassen Zeichen im Wald, die Außenstehende vertreiben sollen.

Die Indigenen erfuhren entsetzliche Gewalt und Krankheiten, die in der Vergangenheit von Außenstehenden eingeschleppt wurden. Viele leiden noch heute darunter. Sie haben eindeutig gute Gründe, unkontaktiert bleiben zu wollen.

Was kann getan werden?

Survival drängt die peruanische Regierung, die isoliert lebenden Indigenen zu schützen, indem sie dort die Ölförderung, Abholzung und jegliche anderen Formen der Ressourcengewinnung verbietet.

Die Regierung muss die Indigenen als Landeigentümer anerkennen.

Nach einer von Survivals Kampagnen in Zusammenarbeit mit der lokalen indigenen Organisation FENAMAD in den 1990ern zog sich der Ölkonzern Mobil aus einem Gebiet im Südosten Perus, das von unkontaktierten Völkern bewohnt wurde, zurück.

Bitte helfen Sie uns, für die Rechte der verwundbarsten Völker der Welt zu kämpfen.

Lebensweise

Nahezu alle isoliert lebenden Indigenen sind Nomaden, die, abhängig von den Jahreszeiten, in kleinen Familienverbänden durch den Regenwald ziehen.

In der Regenzeit, wenn die Wasserstände hoch sind, leben die Völker, die keine Kanus benutzen, entfernt vom Wasser, im Innern des Regenwaldes.

Während der Trockenzeit, wenn die Wasserstände niedrig sind und Strände das Flussbett umgeben, zelten sie an den Stränden und fischen.

Die Trockenzeit ist auch die Zeit im Jahr, wenn Flussschildkröten an den Stränden auftauchen, um ihre Eier zu legen und im Sand zu vergraben.

Die Eier sind eine wichtige Proteinquelle für die Indigenen und sie sind Experten darin, die Eier zu finden und auszugraben.

Das Auftauchen der Unkontaktierten an den Stränden bedeutet auch, dass sie zu dieser Zeit des Jahres leicht von Holzfällern, anderen Außenstehenden oder benachbarten, kontaktierten Indigenen gesehen werden können.

Neben Schildkröteneiern ernähren sich die unkontaktierten Indigenen von Fisch, Kochbananen, Nüssen, Beeren, Wurzeln, Larven und gejagtem Wild, wie Tapiren, Pekaris, Affen und Hirschen.

Bedrohungen

Die größten Bedrohungen für Perus unkontaktierte Indigene sind Ölarbeiter und illegale Holzfäller.

Mehr als 70% des Amazonasgebietes in Peru wurde von der Regierung an Ölunternehmen verpachtet. Oft sind Regionen, die von unkontaktierten Völkern bewohnt werden, Teil des verpachteten Gebiets.

Ölförderung ist gerade für die Indigenen gefährlich, da es ihre zuvor entlegenen Gebiete für Außenstehende wie Holzfäller und Siedler öffnet. Sie nutzen die Straßen und Pfade, die die Erkundungsgruppen hinterlassen, um in die Gebiete zu gelangen.

Ölschlepper werden auf den Flüssen im Norden Perus oft gesichtet. © Survival

Alle sind gestorben. Ihre Augen begannen zu schmerzen, sie fingen an zu husten, sie wurden krank und starben direkt im Wald. Eine Nahua beschreibt die Folgen des Kontakts

Shell und die Nahua-Tragödie

In der Vergangenheit hat die Ölexploration zu gewalttätigem und katastrophalem Kontakt mit unkontaktierten Indigenen geführt.

In den frühen 1980er Jahren führte die Ölexploration von Shell zu Kontakt mit dem isoliert lebenden Volk der Nahua. Innerhalb weniger Jahre starben mehr als 50% der Nahua.

Verschiedene Ölunternehmen arbeiten mittlerweile in Gebieten, die von unkontaktierten Indigenen bewohnt werden – dazu gehören die Gebiete der indigenen Völker Kakataibo und Nanti.

Diese Unternehmen sind Perenco, das kurzlich Barrett Resources übernommen hat, Repsol-YPF und Petrolifera.

Abholzungen in Madre de Dios, Südost-Peru. © FENAMAD

Mittlerweile beschreibt Peru seine Politik gegenüber internationalen Unternehmen als Politik der „offenen Tür“. Die Regierung motiviert Unternehmen, aktiv in Gebieten nach Rohstoffen zu suchen, in denen unkontaktierte Indigene leben, unter anderem die Mashco-Piro und Isconahua.

Mahagoni: “Rotes Gold”

Eine andere schwerwiegende Bedrohung sind illegale Holzfäller, viele von ihnen auf der Suche nach dem Edelholz Mahagoni. Bekannt als „rotes Gold“ erzielt es auf dem Weltmarkt Spitzenpreise.

Perus Regenwald beherbergt einige der letzten kommerziell nutzbaren Mahagonibestände weltweit, was ein „Rotes Goldfieber“ um die letzten Mahagonibestände auslöst.

Tragischerweise befinden sich die Mahagonibestände in den gleichen Gebieten, in denen die unkontaktierten Völker leben. Dies bedeutet, dass Holzfäller ihr Territorium betreten und Kontakt nahezu unausweichlich ist.

1996 wurden die Murunahua-Indianer von illegalen Waldarbeitern kontaktiert. In den darauf folgenden Jahren starben mehr als 50% von ihnen, meistens durch Erkältungen, Grippe und andere Atemwegsinfektionen.

Die Abholzung zwingt unkontaktierte Völker auch, über die Grenze nach Brasilien zu fliehen.

Der Beweis

In den letzten Jahren wurden viele Belege für die Existenz unkontaktierter Völker gesammelt – unter anderem Film- und Audiomaterial, Fotos, Artefakte, Zeugenaussagen und Interviews.

Beispielsweise flog am 18. September 2007 ein Flugzeug, das von der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft gechartert wurde, über einen abgelegenen südostlichen Teil des peruanischen Regenwaldes, um die Anwesenheit illegaler Holzarbeiter zu prüfen. Zufällig sahen sie eine Gruppe von 21 Indigenen, wahrscheinlich Angehörige der Mashco-Piro, in einem temporären Lager an einem Flussufer fischen.

Nur sechs Wochen später schrieb der peruanische Präsident Garcia in einem Zeitungsartikel, dass die unkontaktierten Indigenen von Umweltschützern erfunden wurden, die Ölexploration verhindern wollen.

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Es gibt mehrere Möglichkeiten in diesem dringenden Fall zu helfen.

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